Museen haben auch die Aufgabe, ihre eigenen Bestände zu erforschen. Da die Mittel fehlen, findet Forschung vielerorts nicht mehr statt. Die Hamburger Kunsthalle dagegen legt großen Wert auf dieses Fundament der Museumsarbeit. Gewichtige Partner wie die ZEIT-Stiftung, die Freunde der Kunsthalle e.V. und die DFG sind dabei behilflich.
Vermittlung, beginnend mit den Kindern, ist ein zentrales Anliegen des Hauses. Die weit über eintausend Führungen im Jahr werden in erster Linie von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Auch die Ausstellungen dienen der Vermittlung, die großen wie kleineren, die einmal monographisch eine Künstlerin bzw. einen Künstler vorstellen und ein anderes Mal thematisch konzipiert sind.
Was die Arbeit der Hamburger Kunsthalle sonst noch charakterisiert? Ungeachtet des Engagements in der Gegenwart und den aktuellen und immer wieder neu zu überdenkenden Aufgaben des Museums bekennt sich das Haus ausdrücklich zu seinen vier traditionellen Grundaufgaben. Seit jeher hat das Museum seine Aufgabe vor allem darin gesehen, Kunstwerke von hoher Qualität und Zeugenschaft zu sammeln, sie restauratorisch und konservatorisch zu bewahren, kunsthistorisch zu erforschen und diese Forschung auf vielfältigen Wegen dem Besucher zu vermitteln; durch Museumsführer, Bestandskataloge, Jahrbücher, Werkmonographien, Ausstellungskataloge, Audioguides, Führungen, Vorträge, Seminare, praktische Kurse und andere didaktische Möglichkeiten, die der historischen Bildung und ästhetischen Erfahrung des Publikums dienen. Die Tradition wird gepflegt und gleichzeitig an der ständigen Erneuerung gearbeitet - Tradition und Experiment. Dazu gehört das entschiedene Einsetzen für die Kunst der Gegenwart, aber auch der aktive Umgang mit der alten Kunst:ein Werk in neuem Licht erscheinen zu lassen, die Sammlung beweglich zu halten.
Hubertus Gaßner(Direktor der Hamburger Kunsthalle)