Kunst im 19. Jahrhundert, Kunst der Klassischen Moderne, Kunsthandwerk und Design der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Burg Giebichenstein Anfänge 1915 - 1935.Das Bauensemble Moritzburg ist in den 500 Jahren seiner Existenz immer Stückwerk gewesen. Seit dem Einfügen moderner Museumsräume in die Hülle der spätgotischen Mauern der Burg (2008 fertiggestellt), ist es möglich, den Nord- und Westflügel der Burg wieder zu nutzen. Insbesondere der Westflügel blieb nach seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg bis in die jüngste Vergangenheit zum großen Teil Ruine. Damit verwandelt sich die Moritzburg in ein Museum, das den Anforderungen an eine zeitgemäße Kunstvermittlung entspricht: Es verfügt nun über einen Zuwachs an Ausstellungsfläche von 2.000 qm, ausgebaute Servicebereiche, einen Museumsladen und ein großzügiges Café.
Der Erweiterungsbau stellt ein Gefüge von Räumen im Raum her, die in einer ungewohnt skulpturalen Ordnung aufeinander bezogen sind und eine Aura von funktionaler und geistiger Klarheit verbreiten. Der Glanz hoher Oberlichter verbindet sich mit den schwebenden, vom Dach abgehängten Obergeschossen, die über Galerien entlang der historischen Mauerhülle zu erreichen sind. Mit der streng reduzierten Materialsprache und der sensiblen Abgrenzung des Neuen gegenüber dem Historischen entsteht eine Raumästhetik, für die es als Museumsbau kein zweites Beispiel gibt.