Die Werke der Sammlung Selinka bilden damit ein wertvolles Archiv für die Ausstellungstätigkeit im neuen Kunstmuseum Ravensburg. Auf den mehr als 800 qm Ausstellungsfläche werden unter dem Motto "Selinka Classics" immer auch Teile der Sammlung Selinka zu sehen sein. Darüber hinaus werden jährlich zwei bis drei Wechselausstellungen zur klassischen Mo- derne und zur zeitgenössischen Kunst präsentiert. Im Foyer des Kunstmu- seums werden in loser Folge "Favorites" vorgestellt, zeitgenössische Lieb- lingswerke kooperierender Institutionen. Unter dem Motto "Fremde Blicke" wird einmal im Jahr eine Künstlerin bzw. ein Künstler eingeladen, die Stadt Ravensburg zu besuchen. Die Ergebnisse der ortsspezifischen künstleri- schen Reflexionen werden im Foyer des Kunstmuseums präsentiert.Ein Kunstvermittler-Team entwickelt ausstellungsbezogen ein umfangreiches Begleitprogramm, insbesondere für Kinder und Jugendliche.
Das Kunstmuseum Ravensburg wurde vom Stuttgarter Architekturbüro Lederer + Ragnarsdóttir + Oei entworfen. Von entscheidender Bedeutung für die Projekte des Büros ist der Bezug zum jeweiligen Ort. „Wir wollen Architektur nicht zwanghaft neu erfinden, vielmehr versuchen wir, aus der langen Geschichte des Bauens zu lernen – ohne dabei einem Historismus zu verfallen“ so die Architekten. Entsprechend dem Motto „Erst kommt die Stadt, dann das Haus“ haben die Stuttgarter Architekten auch das neue Kunstmuseum auf das historische Stadtensemble Ravensburg bezogen. Charakteristisch dafür ist beispielsweise die Verwendung von gebrauchten Ziegeln als Material für die Fassade. Dieses evoziert auf sinnliche Weise die Geschichte. Dadurch, dass der gebrauchte Ziegel in eine neue For- mensprache überführt wird, wirkt das Traditionelle überraschend modern. Das neue Kunstmuseum wird die Stadt nicht nur als architektonisches Highlight bereichern. Es ist darüber hinaus auch das weltweit erste zertifi- zierte Museum in Passivhaus-Bauweise.