Die Leitung der Silberkammer oblag einem Silberkämmerer, der erstmals im 15. Jahrhundert am Hof der Habsburger für die Verwaltung von Obst, Brot, Silber und Tafelzeug verantwortlich war. Im Laufe der Jahrhunderte gewann die Silberkammer immer mehr an Bedeutung. Die verschiedenen Aufgaben wurden auf die Hofküche, Hofzuckerbäckerei, Hofwäschekammer, Hofkeller, Hofsilber- und Tafelkammer, Hofzehrgaden, Hofholz- und Kohlenmagazin sowie Hoflichtkammer, den sogenannten Offizen aufgeteilt, die den kaiserlichen Haushalt regelten.
Nach dem Ende der Habsburgermonarchie 1918 wurde der Hofhaushalt aufgelöst und die kaiserlichen Bestände gingen in den Besitz der österreichischen Republik über. Einige Gegenstände wurden verkauft, der Großteil verblieb aber in der Hofsilber- und Tafelkammer. Davon wiederum blieb ein Teil als Gebrauchssammlung bei Repräsentationsveranstaltungen der Republik in Verwendung, ein anderer Teil wurde zur Schausammlung, die seit 1923 in den ehemaligen Diensträumen der Silberkammer für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Am 1. April 1995 wurde das Museum Silberkammer eröffnet, nachdem die an die alten Schauräume anschließende Gobelinmanufaktur frei geworden war. Heute werden auf einer Museumsfläche von 1.300m2 rund 7.000 der insgesamt 150.000 Sammlungsstücke gezeigt.