Das einfache Volk hingegen wusste sich immer schon bestens und ohne Etikette zu unterhalten. Das ausgelassene Feiern holländischer Bauern war ein Spezialgebiet der Malerfamilie Teniers, v.a. der Brüder David und Abraham. Das Volksfest "Kirmes" des jüngeren und selteneren Abraham Teniers zeichnet sich durch seinen Detailreichtum und Erzählfreude aus, die dem Betrachter bis heute eine liebenswerte Unterhaltung bieten.
Das Entdecken der eigenen wie der fernen Welt ist in der Kunst des 16. Jh. allgegenwärtig und wird mit Jan Brueghels d. J. Blumenstrauß in chinesischer Vase in der Auktion anschaulich präsentiert. Die Schönheit der Blumen verbunden mit ihrer geheimnisvollen Symbolik, Schätze aus fernen Landen wie Muscheln sowie die raffinierte Kunst des menschlichen Handwerks faszinierten Maler wie Sammler und erfreuen bis heute mit dem Reiz ihrer naiven Neugierde und mit der Tiefe der Empfindung.
Unbedingt erwähnenswert ist schließlich auch ein Konvolut an Grafiken des berühmten Wiener Verlagshauses Artaria, das bei berühmten Malern wie Carl Schütz oder Josef Ziegler Ansichten von Wien in Auftrag gegeben hat. Sie erfreuten sich größter Nachfrage und haben bis heute besonders auch wegen ihrer historischen Dokumentation den Reiz nicht verloren.
Gemälde 19. JahrhundertEs ist zweifellos eine wilde Jagd, die der Maler Friedrich Gauermann in einer Mischung aus Erlebtem und reiner Fantasie zu Bild brachte. Schnatternd und in Todesangst versuchen Wildenten den Fängen dreier Füchse zu entkommen, das Wasser spritzt, die Krallen reißen an der Felswand, hoffnungsvoll aber erscheint das Morgenlicht zwischen dem wolkenverhangenen Himmel. Gauermann erweist sich einmal mehr in diesem fantastischen Gemälde als ein Meister der Dramaturgie und der spannungsvollen Erzählung.
Ferdinand Georg Waldmüller hingegen versuchte nicht nur die Landschaft, sondern besonders das Leben der Menschen, ihre Werte, Eigenschaften, Freuden und Leiden in seiner wunderbaren Bildsprache auszudrücken. "Die milde Gabe" ist so weniger ein Abbild einer tatsächlichen Handlung als die Vermittlung eines Ideals, erhöht durch die Harmonie der Farben, der einfühlsamen Komposition und dem lebendigen Ausdruck der Gesichter. Es ist zweifellos ein besonderes Meisterwerk dieses bedeutenden Malers, genau datiert mit 1850.
Marie Egner gehörte als einer der ersten namhaften Malerinnen zur Avantgarde des späten 19. Jh. Eine Sammlung reizvoller Aquarelle aus verschiedenen Phasen ihres Schaffens kommt im Kinsky zum Ausruf sowie zwei bedeutende Ölgemälde mit der Schilderung eines Regentages im Südtiroler Sexten bzw. mit dem zarten Erwachen des Frühlings in der Wachau.
AntiquitätenAusgesuchte Werke aus dem reichen Schatz der europäischen Kunst präsentieren die Antiquitäten. Weit zurück in die Zeit der europäischen Kultur, nämlich in das 3. Jh, v. Christus reichen die drei apulischen Weinkrüge mit ihren reichen Bilderzählungen im typischen Braunrot.
Rare Kostbarkeiten der Schnitzkunst stellen die beiden Madonnenstatuen im Angebot dar, eine aus dem Umkreis des genialen gotischen Bildhauers Niklas Gerhaert van Leyden, der ab 1467 am Hof Friedrich III in Wiener Neustadt wirkte. Der Bildtypus der Maria Immaculata hingegen trat erst Ende des 16. Jh. auf und zeígt Maria auf der von einer Schlange umwundenen Erdkugel. Ein Exemplar dieses bald sehr verbreiteten Motivs können wir aus der Hand des bedeutenden bayrischen Meisters Martin Zürn anbieten.
Sammler des Porzellans werden mit einer feinen Auswahl Meissner Porzellans des 18. Jh. bedient, Liebhaber des Silbers finden in dem Ensemble einer Kanne mit Becken eine Rarität des Wiener Silbers von 1718, zusätzlich monogrammiert vom Meister Georg Caspar Meickl.
Auktionshaus im Kinsky GmbH
AuktionsdatenTitel 124. Auktion: Alte Meister – Gemälde des 19. Jahrhunderts – AntiquitätenDatum 23.10.2018, 15:00 Uhr – 24.10.2018
Montag- Donnerstag: 10- 18 Uhr
Freitag: 9- 13Uhr.
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