Von dem polnischen Maler Józef Brandt, der neben A. von Wierusz-Kowalski im letzten Drittel des 19. Jh. zum Mittelpunkt einer Polenkolonie in München gehörte, stammt das stimmungsvolle…
Von dem polnischen Maler Józef Brandt, der neben A. von Wierusz-Kowalski im letzten Drittel des 19. Jh. zum Mittelpunkt einer Polenkolonie in München gehörte, stammt das stimmungsvolle…
Von dem polnischen Maler Józef Brandt, der neben A. von Wierusz-Kowalski im letzten Drittel des 19. Jh. zum Mittelpunkt einer Polenkolonie in München gehörte, stammt das stimmungsvolle Gemälde "Heimkehr eines kosakischen Reiters". Für Soldatenbilder und Genreszenen aus dem Leben seiner Landsleute bekannt, malte er hier einen wohl ukrainischen Kosaken in polnischen Diensten, der mit Pferd und Hund in sein Heim in sommerlicher Landschaft zurückkehrt (16.000 €). Das Gemälde stammt aus demselben langjährigen rheinischen Privatbesitz wie sieben qualitätsvolle Werke von Hugo Mühlig. Als passionierter Jäger sammelte der vormalige Besitzer vorwiegend jagdliche Motive wie "Nach der Treibjagd" (9.000 €), "Heimkehr von der Treibjagd" (4.000 €), "Jagdpause" (4.500 €), "Auf dem Weg zur Jagd" (1.200 €), aber auch Darstellungen wie "Frühling" (1.600 €) und "Bauer mit Sense und Gänsen auf dem Feld" (600 €). Die Werke zeichnen sich durch die für H. Mühlig typische Detailtreue und durch Naturbeobachtung geschulte, atmosphärisch-leuchtende Farben aus.
Von großem Interesse für Liebhaber der deutschen impressionistischen Malerei dürfte auch das für Otto Dill charakteristische Gemälde "Die Löwenjagd" mit fünf Beduinenreitern im Kampf mit einem Löwenpaar sein, zu dem ein Originalbrief des Künstlers von 1956 existiert. Otto Dill, der eine große Faszination für die kraftvoll-schönen Raubkatzen empfand, schuf mit dem 1924 entstandenen pastosen Werk, eine überaus energievolle und dramatische Komposition (3.500 €). Ebenfalls aus Jahrzehnte altem Privatbesitz gelangen nun zwei interessante Gemälde via Versteigerung wieder auf den Kunstmarkt: die "Die Ährenleser" von Hubert Salentin, um 1900, das wohl direkt beim Künstler erworben wurde (3.000 €) und Karl Hauptmanns "Blick über eine verschneite Schwarzwaldlandschaft", das sich seit mindestens den 1950er Jahren in Familienbesitz befindet (2.800 €).
Über 210 Lots der Auktion stammen aus dem Nachlass des Unternehmers Heinz Kettler. Hierunter das stimmungsvolle Gemälde "Sommeridylle" von Karl Wilhelm Friedrich Bauerle, der im 19. Jh. auch als Hofmaler des britischen Königshauses tätig war. In dem 1873 entstandenen großformatigen Gemälde verknüpft der Künstler die unbeschwerte Szene zweier mit Schmetterlingen auf einer Wiese spielender Mädchen mit einer im Hintergrund dargestellten alten Frau auf dem Friedhof als Motiv der Vergänglichkeit (3.500 €). Aus diesem Nachlass stammen ferner die Gemälde "Aschenputtel mit den Tauben" des selten auf dem Kunstmarkt vertretenen Düsseldorfer Malers Friedrich Becker (2.000 €), das großformatige Werk "Les bords de la Nonette" von Alexandre René Veron (2.200 €) sowie die altmeisterliche Darstellung "Wintervergnügen vor der Stadt" des Haarlemer Künstlers Thomas Heeremans (3.000 €).
Im Gemäldebereich fallen darüber hinaus mehrere anmutige Frauenporträts ins Auge, wie das einer "Italienerin mit hochgesteckten Haaren" von Eugen von Blaas (3.000 €), "Bildnis einer jungen Frau im Salon" von Erich Hennig (4.500 €) und das "Bildnis einer Dame im Fauteuil" des in Düsseldorf tätigen Künstlers Ludwig Knaus (1.600 €). Das in acht Farben gedruckte Porträt der "Mademoiselle Marcelle Lender, en buste", von Henri Toulouse-Lautrec fällt bei der Grafikofferte ins Auge. Der damals in Deutschland als frivol geltende Künstler verursachte mit seiner 1895 in der Zeitschrift Pan erschienenen Darstellung einen öffentlichen Skandal, der den Rücktritt des leitenden Redakteurs zur Folge hatte (3.800 €).
Auch interessante zeitgenössische Arbeiten wie fünf abstrakte Collagen der Serien "Anima Mundi" bzw. "Face" des international renommierten Künstlers Imi Knoebel (2.000 € bis 5.000 €) sowie ein informelles Gemälde Karl Fred Dahmens von 1960 (1.800 €) und eine dynamische Mischtechnik von K.O. Götz (2.200 €) sind für den Kunstmarkt sicherlich von Interesse.
Ebenfalls aus altem Familienbesitz gelangen 38 teils hochwertige Ikonen in die Auktion, darunter zwei griechische, 16. Jh. und mehrere russische Ikonen, 17. bis 19. Jh.
Mannigfaltig und gut bestückt ist auch das Angebot an Plastiken. Hervorzuheben sind unter anderem die sehr seltene Bronze "Paysan à cheval" des russischen Bildhauers Eugène Lanceray (1.500 €); "Der Abschiedskuss" von Albert Moritz Wolff (700 €); die "Bacchantin mit Satyrknaben" August Schreitmüllers (1.600 €), eine "Bacchantin mit Putten" von Isidor de Rudder (2.500 €) sowie "Die Kugelspielerin" Gotthilf Jaegers (1.400 €). Liebhaber von Skulpturen werden die in Marmor gefertigte "Junge Frau mit Spindel und Katze" des dänischen Bildhauers Georg Christian Freund (3.000 €) ebenso beachten wie die gotischen Holzfiguren "Anna Selbdritt", um 1520 (3.800 €) und "Hl. Barbara", um 1500 (3.000 €), die beide im schwäbischen Raum geschaffen wurden.
Neben Barock- und Biedermeiermöbeln soll auch ein Fassadenschrank, Schwaben/Ulm, 17. Jh. (2.800 €) genauso wenig unerwähnt bleiben wie aus dem Bereich der Großuhren eine französische Kaminuhr, um 1700, von Jean Coquerel (4.000 €).
Die bevorstehende Auktion zeichnet sich weiterhin durch ein ausgesprochen interessantes Angebot an Orientteppichen aus. Neben einem geschichtsträchtigen Bildteppich Kirman-Laver, der laut alter Unterlagen Ende des 19. Jh. von Schah Nasreddin anlässlich eines Besuches des amerikanischen Präsidenten in Persien in Auftrag gegeben wurde, sind weitere alte bzw. hochwertige Stücke mit teils ausgefallenen Darstellungen zu finden, teils auch in Seide gearbeitet und vielfach aus dem Nachlass Kettler stammend. Sammler von Asiatika dürften sich für 37 Netsuke interessieren, die genauso aus einer privaten rheinischen Sammlungsauflösung stammen wie eine Kupferbronze "Jambhala", Nepal, 17. Jh. oder früher (1.500 €). Im Porzellanbereich fallen besonders einige ausgefallene Meissen-Objekte ins Auge: zwei umfangreiche Jagdservice mit Wild- bzw. Jagdmalerei nach Ridinger (2.000 €/2.500 €), eine große Potpourri-Vase, 19. Jh., "Flora und Amor" (2.500 €) sowie fünf verschiedene Halekinfiguren. Abgerundet wird das Angebot durch 253 Lose Schmuck; eine Militaria-Offerte mit Orden, Gewehren (z.B. ein Steinschlossgewehr, Regensburg, um 1780, J. J. Kuchenreuter) und eine aufwändige Beinarbeit in Form eines Zeremonialstabs bzw. Zepters, mit Goldmontagen, Diamanten, Rubinen und Smaragden sowie über 1000 Modellautos der Firma Wiking. Auktionshaus Plückbaum GmbH
AuktionsdatenTitel Kunst, Antiquitäten, VariaDatum 05.10.2018, 10:00 Uhr – 06.10.2018Besichtigung Freitag, 28.09. bis Mittwoch, 03.10.2018, jeweils von 10 - 18 h, Donnerstag, 04.10.2018 von 10 - 14 h. (Versteigerungsabfolge: Freitag, 05.10. ab 14 h Lots 1 - 801; Samstag, 06.10. ab 11 h Lots 802 - 1702)
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