Von dem einstigen Hofmaler Josef Carl Berthold Püttner stammt eine seltene Südamerikadarstellung der "Straße nach Santiago de Chile" mit Blick über die weite chilenische Landschaft mit Reitern und…
Von dem einstigen Hofmaler Josef Carl Berthold Püttner stammt eine seltene Südamerikadarstellung der "Straße nach Santiago de Chile" mit Blick über die weite chilenische Landschaft mit Reitern und…
Von dem einstigen Hofmaler Josef Carl Berthold Püttner stammt eine seltene Südamerikadarstellung der "Straße nach Santiago de Chile" mit Blick über die weite chilenische Landschaft mit Reitern und Maultieren im Vordergrund bis zu den verschneiten Anden am Horizont. Nur wenig ist über den Maler Püttner bekannt, der wie schon zuvor Otto Grashof, Ferdinand Bellermann oder Johann Moritz Rugendas in die Neue Welt aufbrach, um die wilde Natur in Süd- und Nordamerika zu zeichnen und malen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden viele süd- und nordamerikanische Expeditionen von königlichen und kaiserlichen Regenten finanziell unterstützt. Die Erschließung des Kontinents durch die topografische Malerei ging Hand in Hand mit der wissenschaftlichen Erforschung vor allem Alexander von Humboldts und gehörte zum nationalen Prestige. Die spektakulären Ansichten, die die Künstler von ihren Reisen mitbrachten und später in großformatigen Gemälden festhielten, fanden beim europäischen Publikum großen Anklang (4.500 €).
Ebenfalls aus langjährigem rheinischen Privatbesitz stammt eine farbenfrohe, großformatige Darstellung des französischen Malers Arthur Midy. Sie hält das alljährlich am dritten Sonntag im September stattfindende "Wallfahrtsfest vor Notre-Dame de Tronoën (Pardon de Notre Dame de Tronoën)" mit zahlreichen Pilgern in traditionellen Gewändern vor der gotischen Kirche anschaulich fest (2.400 €). Vergleichbar lebendig und detailreich sind auch die "Hafenansicht (Danzig?)" von Wilhelm Alexander Meyerheim (3.800 €), George Clarkson Stanfields "Blick auf Lyon ?" (1.400 €), Willy Moralts "Ausflug vor der Stadt" (1.600 €), Hubert Salentins Frühwerk "Kirchendiebe" (1.800 €) und eine große "Versteigerung" des Österreichers Josef Jonas (1.400 €), die alle aus unterschiedlichem älteren Privatbesitz eingeliefert wurden.
Aus der diesmal außerordentlich gut bestückten Sparte der Altmeister fällt besonders eine "Waldlandschaft mit Jägern und höfischem Paar" ins Auge, die aufgrund der Komposition und Farbgebung der Schule Jan Brueghel des Älteren zuzuschreiben ist. Eine harmonische Wechselwirkung von Licht und Schatten gliedert das Gemälde in mehrere aufeinanderfolgende Szenen mit kleiner Figurenstaffage. So wird der Blick des Betrachters von einem höfischen Paar am linken Bildrand über einen sich in die Ferne schlängelnden Weg mit Wanderern und Jägern zu einem Haus am Fluss im Bildhintergrund geführt (4.000 €).
Darüber hinaus erwarten die Sammler zwei Altarflügel eines unbekannten niederländischen oder deutschen Künstlers des 16. Jh. mit einer "Versuchung Christi" und der "Predigt Johannes des Täufers" (4.500 €); die "Italienische Landschaft" aus dem Umkreis Alessandro Magnascos (1.600 €) sowie eine "Landschaft mit Reisenden vor einer Ruine" von Isaac de Moucheron (3.500 €).
Auch mehrere Porträts beeindrucken, wie beispielsweise das prunkvoll gerahmte, großformatige Bildnis der "Friederike Marie Lau geb. Meudtner" (5.000 €) des Berliner Porträtmalers Eduard Magnus; ein Farbpastell der adeligen "Sophie Lucie Charlotte Gräfin von Baudissin, geb. von Dernath" (1.600 €) des dänischen Künstler Jens Juel, und auch Arthur Dampier Mays allein schon durch die Größe imponierendes "Geschwisterporträt" von 1902 (3.500 €). Besonders hervorzuheben ist außerdem das spannungsvolle, farbintensive Porträt einer "Eleganten Dame im Kimono auf südlicher Terrasse" eines unbekannten, wohl französischen Malers aus den 1920/30er Jahren, das in den 1970er Jahren in der Galerie Suffren in St. Tropez gekauft wurde (4.000 €).
Jeweils lokale Aufmerksamkeit dürften die Gemälde "Raddampfer auf dem Rhein bei Monheim" von August Deusser, um 1906/07 (1.400 €), der "Möltenorter Strand/Elbufer (?)" von Ernst Eitner (600 €) und Walter Bertelsmanns "Winter in Worpswede" (700 €) erregen. Von dem süddeutschen Maler Paul Wilhelm Keller-Reutlingen wird das typische Werk "Junges Mädchen mit Gänsen vor Bauernhäusern" aus langjährigem Privatbesitz angeboten (2.800 €).
Liebhaber der Zeichenkunst treffen auf eine urige "Marktfrau" (1.600 €) sowie 13 "Figürliche Darstellungen" (zus. 4.000 €) von Heinrich Zille und Freunde zeitgenössischer Kunst erwarten mehrere Grafiken von Markus Lüpertz, Jörg Immendorff und James Rizzi sowie ein Ölgemälde von Bernd Berner (1.200 €) und eine Bronze von A.R. Penck (800 €). Beim Porzellan fallen vor allem einige Positionen der Manufaktur KPM Berlin ins Auge, wie zum Beispiel das umfangreiche Speiseservice, Dekor Breslauer Stadtschloss (2.500 €); eine große Deckelvase, Urnenform, mit Löwenköpfen und Lorbeergehänge (2.500 €); ein Kerzenleuchter aus dem Hochzeitszug, Entwurf Adolph Amberg (1.500 €) und vier Figurensalièren, "Vier Jahreszeiten", 22 cm hoch (1.200 €). Des Weiteren interessant sind verschiedene Porzellanfiguren von Meissen, wie "Chronos als Taschenuhrenhalter", 18./19. Jh. (800 €); "Allegorie – Die Vermählung", 18. Jh., Entwurf von J.J. Kändler (800 €) sowie der große "Papagei Ara" von Nymphenburg, 1920 nach dem Entwurf von Theodor Kärner 37.5 cm hoch (1.500 €). Mit 258 Positionen gut bestückt präsentiert sich die Silbersparte beispielsweise mit einem Satz von vier Kerzenleuchtern, deutsch, um 1928 (1.500 €); einem Paar Girandolen, ebenfalls deutsch, um 1928 (1.600 €) und einem Kruzifix, 12-lötig, der Sockel mit Dreikronenmarke Köln 12-lötig, Meistermarke IR (womöglich für Johann Rütgers, gestorben um 1744), 58.5 cm hoch (1.000 €). Im diesmaligen Auktionsangebot besonders hervorzuheben sind neben einer umfangreichen Schmuckofferte ca. 50 teils alter Armband- bzw. Taschenuhren vieler namhafter Hersteller, hier vor allem zwei goldene Herrenarmbanduhren, Rolex, Model Prince, Art Déco (je 4.500 €); eine Herrenarmbanduhr, Goldpfeil, Model Moon Phases von Frank Jutzi (4.200 €) und eine Herrentaschenuhr, IWC Schaffhausen, Model Varion, 35/250 (3.400 €). Aus dem Bereich der Möbel des 18. Jh. aus Deutschland, Frankreich, England und Holland mit Kommoden, Sekretären, Vitrinen und Schränken sind stellvertretend erwähnenswert eine schön intarsierte Nussbaumkommode (1.200 €), ein ebenfalls intarsierter klassizistischer Zylindersekretär (800 €), eine Aufsatz-Vitrine, Kirschholz, mit Stern- und Bandintarsien (800 €) und ein kleines Kabinettschränkchen, 17. Jh., innen und außen reich figural intarsiert (500 €). Darüber hinaus werden die angebotenen Biedermeier- und Art Deco-Möbel sicher auf entsprechende Nachfrage stoßen. Liebhaber von Teppichen dürfen sich auf 70 alte bzw. hochwertige Stücke aus Persien, dem Kaukasus und der Türkei freuen, unter anderem zwei kleine Özipek-Hereke, Seide, "Orientalische Szene in Landschaft", 22 x 32 cm, 576 Knoten/cm² (1.000 €) bzw. "Istanbul", 20 x 35 cm, 400 Knoten/cm² (700 €). Abgerundet wird das Angebot durch Skulpturen, Großuhren, Asiatica und Afrikana. Auktionshaus Plückbaum GmbH
AuktionsdatenTitel Kunst, Antiquitäten, VariaDatum 08.02.2019, 14:00 Uhr – 09.02.2019Besichtigung Freitag, 01.02. bis Mittwoch, 06.02.2019 jeweils von 10 - 18 Uhr, Donnerstag, 07.02.2019 von 10 - 14 Uhr
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