Am 12. September 2013 lädt das Dorotheum zur Auktion „Aus aristokratischem Besitz“. In dem rund 150 Lots umfassenden Angebot finden sich Skulpturen, Bilder sowie Mobiliar aristokratischer Besitzer mit zahlreichen Namen aus der österreichischen Geschichte.Das Highlight unter den Skulpturen sind die aus Sandstein gehauenen „Neun Musen“ aus dem 19. Jahrhundert. Ursprünglich aus einer Stadtvilla in Istrien gelangten sie über ein deutsches Adelsgeschlecht nach Österreich (Schätzwert: € 85.000 – 95.000). Des weiteren bereichert ein Satz von 12 klassizistischen Sesseln die Offerte, deren früherer Platz das niederösterreichische Schloss Karlslust des Fürsten Karl Josef Auersperg war. Die mahagonifurnierten Stühle gelangen zu jeweils sechs Stück in die Auktion und werden auf je 6.000 bis 8.000 Euro geschätzt. Eine Reihe interessanter Gemälde aus dem Besitz der in der Steiermark ansässigen Familie Lamberg, sowie ein Hocker von Fürst Josef Palffy (€ 2.000 – 3.000), und ein seltener Servierwagen aus dem „Intercontinental Hotel Paris“ befinden sich ebenfalls im Auktionsangebot (€ 6.000 – 8.000).
Ganz besonderes Interesse weckt die Sammlung einer freiherrlichen Familie aus Österreich. In den 1920er Jahren wurde von der Familie Interieur für das eigene Schloss angeschafft. Dabei ließen einige Stücke abenteuerliche Reisewege hinter sich, darunter eine gotische Giebeltruhe aus dem 15. Jahrhundert (€ 4.000 – 6.000). Deren vormaliger Besitzer, Erzherzog Eugen, verwahrte diese auf seiner Burg Hohenwerfen in Salzburg, bis er sie schließlich in den Anderson Galleries in New York versteigern ließ. 1927 wurde dann eben diese Giebeltruhe von der freiherrlichen Familie wieder zurück nach Österreich geholt.
Doch auch andere Objekte dieser Sammlung besaßen namhafte Österreicher, so zum Beispiel Erzherzog Franz Ferdinands Himmelbett im holländischen Renaissancestil (€ 3.000 – 5.000), oder eine aus Nadelholz gefertigte Grödnertruhe der Spätrenaissance (€ 6.000 – 8.000). Auf dem in Salzburg gelegenen Schloss Leopoldskron weilte die Truhe längere Zeit. Viele bekannte Persönlichkeiten, wie Wolfgang Amadeus Mozart und sein Vater Leopold Mozart, die einst zum Vorspiel geladen wurden, beherbergte das Schloss innerhalb seiner 270 Jahren. Unter Max Reinhardt, welcher Schloss Leopoldskron 1918 erwarb avancierte es dann zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt Salzburgs.