Koller Auktionen ist sehr erfreut, anlässlich seiner September-Auktionen 2014 ein überaus seltenes und bedeutendes Bureau-Plat «aux têtes de satyre» von André- Charles Boulle präsentieren zu dürfen. Das Pult befand sich über Jahrhunderte in der selben Familie und gelangte durch Erbschaft in Schweizer Schlossbesitz, wo es Koller Auktionen am 18. September nun – bisher unentdeckt von Handel und For- schung und in herausragendem Zustand – zu einem Schätzpreis von CHF 1,5 bis 2,5 Millionen ausrufen darf. Koller ist stolz, seit 2005 das erste Auktionshaus weltweit zu sein, welches eines der begehrten Bureau-Plats von A. C. Boulle anbieten darf. Nähere Informationen dazu sind dem separaten Highlightsbericht zu entnehmen.
Neben dem Bureau-Plat von A. C. Boulle bietet die Möbelauktion eine Vielzahl wei- terer qualitativ hochwertiger französischer Arbeiten dieser Zeit an. Stellvertretend dafür stehen etwa die Prunkkonsole aus einer Pariser Meisterwerkstatt, gefertigt ca. 1740/1750, für CHF 80 000 bis 120 000 (Lot 1096) und die Lackkommode vom Ebe- nisten P. Denizot für CHF 80 000 bis 140 000 (Lot 1139). Im Bereich der Pendulen werden in dieser Auktion u. a. eine Régence-Standuhr mit Mondphase und astro- nomischen Angaben von Jean Philipp Gosselin für CHF 200 000 bis 300 000 (Lot 1079) angeboten sowie mehrere Kaminpendulen wie die feine Lyraskelettpendule von Charles Bertrand für CHF 160 000 bis 260 000 (Lot 1241). Zeitliche und geogra- phische Klammern bilden am 18. September eine antike griechische Bronzefigur des Zeus aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die auf CHF 250 000 bis 450 000 geschätzt wird (Lot 1016), und das filigrane Silberschiff aus dem Historismus des Wieners R. Linke für CHF 20 000 bis 30 000 (Lot 1366).
Bücher und AutographenNewton, Apian und Maria Sibylla MerianMit Isaac Newtons 1687 in London in der Erstauflage herausgegebener «Philoso- phiae naturalis principia mathematica» darf Koller am 20. September eines der be- deutendsten wissenschaftlichen Bücher aller Zeiten ausrufen. Kein Werk hat das naturwissenschaftliche Weltbild der Neuzeit bis zu Einsteins Relativitätstheorie so sehr geprägt wie Newtons Grundlegung der Gravitationstheorie und der klassi- schen Mechanik. Der Kosmos wurde durch diesen grossen Wurf zur beschreibbaren Grösse. Das bei Koller angebotene Exemplar weist eine sehr bedeutende Proveni- enz auf. Es gehörte einstmals der Basler Universitätsbibliothek und enthält wissen- schaftsgeschichtlich hochinteressante Annotationen, die offenbar aus dem Umfeld der Basler Mathematiker-Dynastie der Bernoulli stammen. Im 19. Jahrhundert ver- kaufte die Bibliothek das vorliegende Exemplar als Dublette. Später gelangte es in den Besitz der Eidgenössischen Sternwarte Zürich und von dort über einen Tausch mit einem anderen bedeutenden Objekt in den Handel und in Schweizer Privat- besitz. Das grossartige Werk bietet Koller Auktionen nun mit einer Schätzung von CHF 350 000 bis 550 000 an (Lot 353).
Im 16. Jahrhundert schuf Peter Apian sein «Astronomicum Caesareum». Bereits 1540 fasste er darin seine Beobachtungen zu den Planetenbewegungen zusammen und schaffte es mittels mechanischer Modelle, diese auch für Laien anschaulich zu ma- chen. Das Buch gilt als eines der schönsten jemals gedruckten überhaupt und als letztes Grosswerk der ptolemäischen Astronomie, in der die Erde als Mittelpunkt des Universums dargestellt ist. Das von Koller präsentierte Exemplar enthält zahlreiche bewegliche Scheiben zur Erklärung der Sternenkonstellationen. Die Schätzung liegt bei CHF 600 000 bis 800 000 (Lot 402).
Das dritte grosse Bücherhighlight ist Maria Sibylla Merians Abhandlung über die Entwicklung der Raupen. «Der Rupsen Begin, voedzel en Wonderbaare Verande- ring» liegt vollständig in drei Teilen in einem Band vor und enthält 150 handkolorierte Kupfertafeln in der überaus seltenen Gegendruck-Variante. Die Schätzung liegt bei CHF 120 000 bis 160 000 (Lot 329).
Gemälde Alter MeisterBedeutende Stillleben und spätgotische italienische ArbeitenIm Angebot der Auktion für Altmeistergemälde vom 19. September befinden sich Stillleben bedeutender Meister wie Jan Mortel (1650 Leiden 1719). Seine zwei gleich grossen Gegenstücke (87,4 x 68,9 cm) mit Blumen und Früchten sind zusammen auf CHF 240 000 bis 360 000 geschätzt und werden getrennt angeboten (Lots 3053 und 3054). Zwei weitere Gegenstücke werden von Jan Brueghel dem Älteren (Brüssel 1568-1625 Antwerpen) ausgerufen. Die zwei je 27,5 x 36,2 cm grossen Kupfertafeln mit einer Winterlandschaft mit Vogelfalle und einer Flusslandschaft mit Badenden werden für CHF 180 000 / 200 000 bzw. CHF 160 000 / 180 000 ausgerufen (Lots 3043 und 3044). Eine Allegorie der fünf Sinne des Antwerpener Meisters Simon de Vos (1603 Antwerpen 1676) wird mit einer Taxe von CHF 150 000 bis 200 000 ausgerufen. Das 1640 in Öl auf Kupfer geschaffene Gemälde zeigt eine fröhliche Ge- sellschaft in einem Interieur (Lot 3052). Vom sogenannten Meister mit dem Papagei, der von 1520 bis 1530 ebenfalls in Antwerpen tätig war, ist eine 50 x 38,5 cm grosse Holztafel mit einer innigen Darstellung der Maria mit Kind für CHF 250 000 bis 350 000 im Angebot (Lot 3008). Zu den spätgotischen italienischen Arbeiten, die in dieser Auktion angeboten wer- den, gehört die Holztafel aus der Werkstatt des von 1394 bis 1424 tätigen Mariotto di Nardo. Die 71 42 cm grosse Darstellung der thronenden Maria mit Kind und x Heiligen kann für CHF 120 000 bis 180 000 ausgerufen werden (Lot 3003).
Silber, Porzellan, Fayencen und GlasBedeutende Maiolica und ein Reiseservice von Charles Nicolas Odiot Zu den Highlights der Auktion für Porzellan und Fayencen gehören zwei bedeuten- de, 48 cm grosse Maiolica «Istoriato albarelli a quartieri» aus Faenza, gefertigt in den Jahren 1540/1550. Die beiden Gefässe befanden sich lange Zeit in der bedeutenden Sammlung Scalea in Palermo und wurden aus einer römischen Privatsammlung ein- geliefert. Die Schätzung liegt bei je CHF 90 000 bis 120 000 (Lots 1729 und 1730). Aus Meissen sind mehrere interessante kleinere Objekte wie die Pilgerflasche mit Blumendekor (Lot 1762, CHF 3 000 / 5 000) und der seltene Deckeltopf mit «Augs- burger Goldchinesen» (Lot 1763, CHF 8 000 / 12 000) im Angebot. Bei der Silberauktion ist der Reiseservice aus Paris aus der ersten Hälfte des 19. Jahr- hunderts mit Meistermarke des Silberschmiedes Charles Nicolas Odiot zu nennen. Der umfassende teilvergoldete Service für vier Personen inklusive Kerzenstöcken, Cremier und Sucrier stammt aus böhmischem Adel, hat ein Gesamtgewicht von rund 23,6 Kilo und wird auf CHF 46 000 bis 66 000 geschätzt (Lot 1927).
Schmuck und ArmbanduhrenGrosses Angebot an DiamantschmuckToplot der Schmuckauktion ist ein in Platin gefasster Diamantring von über 5 Karat mit einer Schätzung von CHF 200 000 bis 300 000 (Lot 2165). Daneben werden am 16. September mehrere weitere moderne und alte Diamantobjekte wie der trop- fenförmige Solitär von 6,18 Karat aus dem Hause René Kern für CHF 180 000 bis 280 000 (Lot 2202) oder der reich besetzte Diamantring von Sterle (5,28 Karat) aus den 60er Jahren für CHF 75 000 bis 100 000 angeboten (Lot 2185). Die Clipbrosche mit Burmasaphir und Diamanten aus dem Atelier Igor Fabergé von 1950 wird auf CHF 25 000 bis 35 000 geschätzt (Lot 2029).
Altmeister Grafiken und ZeichnungenVon Alt, Canaletto, Delacroix und BleulerVom Wiener Maler Rudolph von Alt wird bei Koller am 19. September eine mit schwarzem Stift und Aquarell geschaffene Studie aus dem Jahr 1849 zu einer Ansicht von Prag für CHF 12 000 bis 15 000 zu ersteigern sein (Lot 3492). Eine Radierung mit der Darstellung der Ruinen der Pirnaischen Vorstadt aus dem Jahr 1766 ist fer- ner von Canaletto für CHF 6 000 bis 8 000 im Angebot (Lot 3650). Mit Eugene Delacroix ist ein weiterer grosser Zeichner mit einer Darstellung von Jean Marot, welcher Anne von Britannien sein Manuskript überreicht, vertreten (Lot 3466, CHF 7 000 / 10 000). Im Bereich Helvetica werden z. B. das Aquarell «Blick auf den Vier- wald tättersee» von Edward Theodore Comton (Lot 3613, CHF 6 000 / 8 000) und s Johann Ludwig Bleulers Gouache von Zürich und seiner Umgebung (Lot 3623, CHF 4 000 / 6 000) präsentiert.
Auktionen ZürichMo. 15.09 17:00 Uhr Porzellan, Fayence, GlasDi. 16.0 10:00 Uhr SchmuckMi. 17.09 09:30 Uhr Pendulen 10:00 Uhr Möbel 14:00 Uhr Varia 15:30 Uhr Skulptur 16:00 Uhr GemäldeFr. 19.09 09:30 Uhr Alte Graphik VorbesichtigungZürich, vom 6. bis 14. September 2014, täglich von 10 bis 19 Uh
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