Das Leopold Museum präsentiert erstmals in Wien eine umfassende Ausstellung mit mehr als 80 Werken der britischen Künstlerin Tracey Emin (geb. 1963), eine der Leitfiguren der »Young British Artists«. Tracey Emin, Superstar und Enfant Terrible der zeitgenössischen Kunst, lässt sich auf einen spannenden künstlerischen Dialog ein, indem sie in die Ausstellung neben eigenen Arbeiten auch persönlich ausgewählte Zeichnungen von Egon Schiele einbindet. Durch diese Auseinandersetzung mit dem Schaffen des österreichischen Expressionisten betritt Tracey Emin in Ihrem Wirken Neuland und ermöglicht die Herstellung interessanter Bezüge.Tracey Emins Bildsprache ist direkt und treffsicher. Ihre Kunst ist eine Kunst der Enthüllung, ihre persönliche Biografie dient ihr als unerschöpfliche Inspirationsquelle. Die Titel der Arbeiten sind wichtiger Bestandteil der Werke. Sie erzählen von unerfüllter Liebe, Leid, Sehnsucht und Begehren.
Die Schau im Leopold Museum gibt Einblick in die unterschiedlichen, von Tracey Emin verwendeten Techniken und Materialien. Zu sehen sind Acrylgemälde, Gouachen und Videos aber auch Installationen aus Neonröhren, Holz und Metall und textilen Materialien bis hin zu Fotografien und Bronzeskulpturen. In ihrem offenherzigen und manchmal scharfzüngigen Werk, das von Tragik, aber auch von Humor geprägt ist, enthüllt Tracey Emin ihre eigenen Hoffnungen, Erniedrigungen, Fehlschläge und Erfolge.
Provokation und Sexualität tauchen in Tracey Emins Werk immer wieder auf, dieses ist in der Tradition des feministischen Diskurses verankert.
Durch die radikale Zweckentfremdung konventioneller Handarbeitstechniken – typischerweise als »Frauenarbeit« angesehen – spiegelt Emins Kunst die feministische Doktrin des »Persönlichen als Politischen« wider.