Ab dem 9. Februar widmet sich das Bucerius Kunst Forum mit Welt im Umbruch. Kunst der 20er Jahre der kurzen Epoche zwischen den Weltkriegen. Die Ausstellung beleuchtet diese Zeit der Extreme anhand von rund 40 Gemälden und über 115 Fotografien der Neuen Sachlichkeit bzw. des Neuen Sehens, die hier erstmals in direkte Beziehung zueinander gesetzt werden. In der Gegenüberstellung spürt die Ausstellung den Wechselbeziehungen zwischen den Medien nach und rückt zugleich einen Stil in den Mittelpunkt, der mit seiner sachlichen und wirklichkeitsnahen Wiedergabe zur führenden Kunstrichtung der Weimarer Republik wurde. Gezeigt werden Werke von Künstlern wie Otto Dix, Hannah Höch, László Moholy-Nagy, Albert Renger-Patzsch, Christian Schad oder August Sander. Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläumsjahres 100 jahre bauhaus statt.Die 1920er Jahre waren eine Zeit voller Extreme und Gegensätze, voller Hoffnung und Elend, Licht und Schatten. Die Ausstellung Welt im Umbruch. Kunst der 20er Jahre beleuchtet anhand von zahlreichen Gemälden und Fotografien eine Zeit, die voller Innovationen steckt und in der sich zugleich Vorboten des kulturellen Niedergangs im Nationalsozialismus mehren. Erstmals werden Werke der Stilrichtungen Neue Sachlichkeit in der bildenden Kunst und Neues Sehen in der Fotografie aus dieser kurzen Epoche zwischen den Weltkriegen in unmittelbare Beziehung zueinander gesetzt.
In Abgrenzung vom Expressionismus und Piktorialismus etablierte sich nach 1918 in der Malerei und Fotografie mit der Neuen Sachlichkeit bzw. dem Neuen Sehen eine moderne Stilrichtung, die eine sachliche und realistisch-veristische Wiedergabe ihres Bildgegenstands anstrebte. Obwohl Maler und Fotografen in der Zwischenkriegszeit ähnliche Bildsujets aufgriffen und ihre Vorstellungen in einer vergleichbaren Ästhetik visualisierten, wurden ihre Werke bislang nur selten in Ausstellungen gemeinsam präsentiert. Welt im Umbruch. Kunst der 20er Jahre ergründet diesen Dialog zwischen Malerei und Fotografie in insgesamt sieben Kapiteln, die sich jeweils einer Gattung oder einem Motivspektrum widmen: dem Stillleben, dem Selbstbildnis, dem Akt, der Architekturdarstellung und der Stadtansicht, den Darstellungen von Industrie und Technik, dem Individualporträt und dem Typenbildnis sowie der politischen Montage. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob es eine gemeinsame stilistische Grundlage gibt bzw. welche medienspezifischen Analogien und Unterschiede sich ausgeprägt haben.
Die von Ulrich Pohlmann und Kathrin Baumstark kuratierte Ausstellung vereint etwa 40 Gemälde, über 115 Fotografien und rund 20 Zeichnungen, Collagen und Druckgrafiken. Darunter Arbeiten von Künstlern wie Otto Dix, Hanna Höch, László Moholy-Nagy, Albert Renger-Patzsch, Christian Schad, August Sander oder Rudolf Schlichter. Darüber hinaus werden ausgewählte Experimentalfilme gezeigt.
Der Katalog mit Beiträgen von Kathrin Baumstark, Simone Förster, Miriam Halwani, Ulrich Pohlmann, Esther Ruelfs, Bernd Stiegler und Katharina Sykora erscheint im Hirmer Verlag, München (264 Seiten mit Abbildungen ausgestellter Werke, 29 € in der Ausstellung).
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum. Dort wird die Schau in 2020 gezeigt.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläumsjahres 100 jahre bauhaus und des Hamburger Architektursommers 2019 statt.