Vajiko Chachkhiani beschäftigt sich mit existentiellen Fragen und dem Wesen der menschlichen Natur. Dabei interessiert ihn besonders der Einfluss von historischen oder politischen Gegeben- heiten auf die menschliche Psyche. Chachkhiani arbeitet hauptsächlich in den Medien Film, Skulptur und Performance. In seinen Filmen inszeniert er häufig alltäglich wirkende Situationen und bricht sie durch subtile Irritationsmomente. So entstehen allegorisch-poetische Werke, die nachdrücklich im Gedächtnis bleiben.Seine neueste in der Berlinischen Galerie gezeigte Arbeit Heavy Metal Honey (2018, 14:14 Min.) beschäftigt sich mit Familienstrukturen und damit verbundenen individuellen wie kollektiven Erfahrungen und Erinnerungen. In einer traumartig-grotesk anmutenden Szene verändert eine einzige Aktion – ein Gewaltausbruch der Mutter während einer Mahlzeit im Familienkreis – den Lauf der Dinge und kann als symbolisch für sonst unsichtbare Emotionen und Spannungen gelesen werden. Cotton Candy (2018, 13:42 Min.) zeigt einen Zirkusbesuch von Großmutter und Enkelin, der als Auslöser für eine Introspektion der älteren Frau dient. Die Handlung in Winter which was not there (2017, 12:30 Min.) steht metaphorisch für die Auswirkung von äußeren, soziopolitisch geprägten Umständen auf die psychologische Entwicklung des Einzelnen: In einer Art elegischem Road Movie beobachtet der Protagonist zunächst die Bergung einer ihm auf frappante Weise ähnelnden Betonskulptur aus dem Meer und schleift sie schließlich durch die Weiten des Landes hinter seinem Auto her. 
Ergänzt wird das Programm durch die drei kurzen Arbeiten Ice Cream Man (2014, 01:01 Min.), Life Track (2014, 03:34 Min.) und We drive far, you in front (2016, 02:50 Min.) Während Ice Cream Man in einer einzigen ungeschnittenen Aufnahme einen Eiswagen und die mit ihm verbundenen Begehrlichkeiten zeigt, sehen wir in We drive far, you in front riesige, in Zeitlupe fallende Gesteinsbrocken. Sie stehen sinnbildlich für die Fragilität der menschlichen Psyche.
Life Track blickt von außen auf ein Hospiz und fängt den so melancholischen wie eindrücklichen Blick eines Patienten aus dem Fenster ein. Vajiko Chachkhiani wurde 1985 in Tiflis, Georgien geboren. Er studierte an der Gerrit Rietveld Academie Amsterdam und der Universität der Künste Berlin. Seine Arbeiten waren u.a. im Georgischen Pavillon der Venedig-Biennale 2017 und in der Bundeskunsthalle, Bonn 2018 zu sehen. Er lebt und arbeitet in Berlin und Tiflis.