Installationsansicht, Marianna Simnett, Blood In My Milk, 2016, Kunsthalle Zürich, 2019. Installationsansicht, Marianna Simnett, Blood In My Milk, 2016, Kunsthalle Zürich, 2019. - Mit freundlicher Genehmigung von: KunsthalleZurich

Was: Ausstellung

Wann: 14.12.2019 - 09.02.2020

"Ich interessiere mich für Grenzüberschreitungen, für das Über-sich-selbst-Hinausgehen und dafür, was es bedeutet, auszubrechen – aus kulturellen und sozialen Normen..."

Die Kunsthalle Zürich zeigt zwei immersive Arbeiten der in London lebenden Künstlerin Marianna Simnett (geb. 1986). Blood In My Milk (2018) und Faint with Light (2016) sind zentrale Werke in Simnetts…

"Ich interessiere mich für Grenzüberschreitungen, für das Über-sich-selbst-Hinausgehen und dafür, was es bedeutet, auszubrechen – aus kulturellen und sozialen Normen..."

Die Kunsthalle Zürich zeigt zwei immersive Arbeiten der in London lebenden Künstlerin Marianna Simnett (geb. 1986). Blood In My Milk (2018) und Faint with Light (2016) sind zentrale Werke in Simnetts noch junger Karriere. Es handelt sich um episch angelegte, raumgreifende Installationen, welche die Besucherinnen und Besucher überwältigenden Erfahrungen aussetzen, so dass manche von ihnen tatsächlich in Ohnmacht fallen.

Blood In My Milk ist eine 73-minütige Videoinstallation. Sie vereint in einer grossen Erzählung vier Filme der Künstlerin, die zwischen 2014 und 2017 entstandenen sind. Es treten Kinder, Bauern, Chirurgen, Wissenschaftlerinnnen und Insekten auf und erzählen grausame Geschichten über Krankheiten und medizinische Eingriffe. Blood In My Milk ist Märchen, Musical, Dokumentarfilm und Albtraum in einem. Das Werk hypnotisiert, zieht uns in Bann – und hält uns doch immer auf Distanz.

Faint with Light ist eine auf ein Minimum reduzierte Audio- und Lichtinstallation. Sie macht erfahrbar, wie die Künstlerin sich mittels Hyperventilieren in Ohnmacht und Bewusstlosigkeit katapultiert. Eine hell leuchtende, zwölf Meter lange Wand visualisiert eindringlich Atmung, Zusammenbruch und Wiederbelebung. Faint with Light geht auf die Geschichte von Simnetts jüdischen Grossvaters zurück, der den Holocaust deswegen überlebte, weil er während einer Massenhinrichtung in Ohnmacht fiel und dadurch der Schusslinie entkam.

In ihren Filmen, Installationen, Zeichnungen und Skulpturen hinterfragt Marianna Simnett tradierte Vorstellungen von Körper, um mit überkommenen Denkmustern und normierten Erfahrungen zu brechen.

 

Tags: Bildende Kunst, Installationen, Marianna Simnett

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