Ab dem 15.5. ist das Franz Marc Museum wieder für Sie geöffnet. Nach zweimonatigem Dornröschenschlaf dürfen Sie das Museum inmitten der Frühlingsstimmung unseres Parks wieder erleben.Anselm Kiefer. Opus Magnum auch wenn die geplante Ausstellung noch nicht eröffnet werden kann, gibt es im Mai einiges zu sehen: 17. Mai virtuelle Ausstellungseröffnung mit Präsentation der ersten von 23 Vitrinen unter »Highlight der Woche« auf der Museumswebsite.
Der Katalog mit allen Werken und Texten (Schirmer Mosel, 172 S.) erscheint im Mai und kostet 39,80 Euro. Jeder Vitrine ist ein literarischer Text zugeordnet. Autoren: Nora Bossong, Patricia Görg, Gert Heidenreich, Peter Stephan Jungk, Alexander Kluge, Michael Krüger, Michael Kumpfmüller, Sybille Lewitscharoff, Gila Lustiger, Marion Poschmann, Christoph Ransmayr, Klaus Reichert, Said, Wolf Singer, Ferdinand von Schirach
Die Termine der Ausstellungseröffnung und der in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk veranstalteten Lesung »Anselm Kiefer literarisch« im Marstall werden auf der Website bekannt gegeben.
Unter dem Titel Opus Magnum, hat Anselm Kiefer 2016 sechs großformatige Fotografien und dreiundzwanzig Vitrinen zusammengefasst. Wie Zeitkapseln enthalten diese Glasbehälter die verschiedenen Topoi seines Werks. Die durchsichtigen Schreine umfassen ein komplexes, assoziationsreiches Ensemble von Dingen und Bedeutungen. Sie sind zugleich transparent und dicht, leicht und schwer.
Von diesem Themenreichtum ausgehend fragt die Ausstellung nach der wichtigen Rolle von literarischen, mythologisch und biblischen Topoi im Werk Anselm Kiefers und stellt den Vitrinen kurze assoziative Texte von zeitgenössischen Schriftstellern, darunter Marion Poschmann, Christoph Ransmayr und Ferdinand von Schirach, gegenüber.
Über diesen literarischen Zugang werden die immer gleichen und stets aufs Neue variierten Motive Anselm Kiefers neu beleuchtet. Mit Georg Baselitz und Gerhard Richter gehörte Anselm Kiefer zu den deutschen Künstlern, die, während oder kurz nach Nationalsozialismus und Weltkrieg in Deutschland geboren, sich einem allgemeinen Schweigen über die jüngste Vergangenheit entgegenstellten: “Ich lebte unter Leuten, die alle dabei waren und nicht darüber reden wollten. Diese Zeit war ein leerer Raum.“, beschrieb er selbst die Situation. In engem Zusammenhang mit diesem Blick auf die Geschichte stehen Kiefers ideengeschichtliche Verwurzelung in der Romantik und die Verbindung von Mythologie und Moderne, die sein Werk charakterisiert.