Lieselott Beschorner ist eine großartige Einzelgängerin. Die mittlerweile 93-jährige Künstlerin begann ihr Schaffen in den Trümmern des 2. Weltkriegs im Jahr 1945. In mehr als sieben Jahrzehnten errichtete Beschorner ein Universum, das ohne Vergleich dasteht und dessen Zentrum immer sie selbst ist. Eine verwirrende Vielfalt an Medien und Stilen zieht Besucher/innen ihres Hauses in ihren Bann. Akte, Abstraktionen, fantastische Gesichter als „Groteskerien“ und „Emotionalien“, Collagen, textile Figuren, Tonköpfe und Masken, Reliefbilder, gestaltete Pappbüsten – Beschorner macht alles zu Kunst, das ihr unterkommt. Sie kann nicht anders. Fundstücke und Sammelobjekte sind ebenso Teil dieses wundersamen Universums.Als eine der ersten Frauen wurde sie 1951 Mitglied der Wiener Secession. Danach folgten beachtliche Ausstellungserfolge, bevor es seit den 1980er-Jahren ruhig um Beschorner wurde. Diesen Dornröschenschlaf unterbrach 2011 eine Ausstellung im Wien Museum MUSA. Zum 90. Geburtstag der Künstlerin gab es allerdings – anders als bei ihren Studienkollegen von Arik Brauer bis Arnulf Rainer – keine Ausstellung. Die Landesgalerie Niederösterreich würdigt das Schaffen der Künstlerin mit einem Schwerpunkt auf Tonarbeiten und Keramiken und hält dabei das Gesamte im Schaffen der Künstlerin im Auge.
Eine Ausstellung der Landesgalerie Niederösterreich in Kooperation mit dem Wien Museum
Kuratoren: Bertold Ecker und Christian Bauer
Aufgrund der COVID-19-Schutzmaßnahmen wurde die ursprünglich bis 14.03.2021 geplante Ausstellung bis 11.04.2021 verlängert.