Das Stadtmuseum Harburg zeigt ab dem 17. März 2022 die neue Sonderausstellung „Die Lüneburger Straße gestern und heute – Ein fotografischer Stadtspaziergang“ in der Reihe „Stadt. Land. Foto“. Für die Schau haben die Experten des Museums einen spannendenden Fotoschatz aus ihrem Archiv gehoben.Im Mittelpunkt der Schau stehen Fotos des Harburgers Gerhard Beier (1925–2010), der in den 1960/1970er-Jahren im Rahmen seiner Tätigkeit als Fotoreporter der Harburger Anzeigen und Nachrichten das Harburger Stadtbild dokumentierte. Durch ein Gegenüberstellen der historischen Straßenansichten mit dem aktuellen Erscheinungsbild ermöglicht die Ausstellung einen spannenden Vergleich zwischen Gestern und Heute und zeigt exemplarisch die Veränderungen auf, die sich im Laufe der letzten 60 Jahre entlang Harburgs historischer Stadtachse — zwischen der Harburger Schloßstraße, dem Schloßmühlendamm, der Lüneburger Straße und der Wilstorfer Straße — vollzogen haben.
So zum Beispiel die Entwicklung der Lüneburger Straße: Sie gehört zweifellos zu den wichtigsten Straßen Harburgs. Über Jahrhunderte fanden Handel und Gewerbe an dieser Durchgangsstraße optimale Standortbedingungen. So wurde sie im 19. Jahrhundert zur prächtigen Einkaufsstraße mit repräsentativen Kaufhausfassaden. Durch den Zweiten Weltkrieg und zahlreiche städtebauliche Maßnahmen ab den 1970er-Jahren, wie den Bau der S-Bahn und des Harburger Rings, veränderte sich auch die Lüneburger Straße nachhaltig: Sie wurde zur Fußgängerzone. Der Bau von Einkaufszentren und sich ändernde Kaufgewohnheiten sorgten in den nächsten Jahrzehnten für Leerstände und ein oft tristes Erscheinungsbild. Dieses Schicksal teilte die Harburger Innenstadt mit denen vieler anderer deutschen Städte. Durch umfangreiche Entwicklungsprogramme seit den 2000er-Jahren ist die Einkaufsstraße mit ihren Geschäften und dem sich anschließenden Sand als Marktplatz trotz alledem bis heute so etwas wie Harburgs Lebensader.
Das Stadtmuseum Harburg gelangte seit seiner Gründung vor über 120 Jahren in den Besitz umfangreicher Fotobestände, die bisher im Museumsarchiv schlummerten. Sie wurden in mühevoller Arbeit im Rahmen der Digitalisierung der Bestände gesichtet. Die neue Ausstellung führt nun zurück in eine Zeit, in der Harburg mehrfach sein Gesicht veränderte. Sie zeigt die spannende Mischung aus alt und neu, die in den letzten 60 Jahren in Hamburgs Süden entstanden ist.
Die bisher überwiegend unveröffentlichten Bilder laden wie ein Fotoalbum Alteingesessene und Neu-Harburger zum Erinnern und Wiederentdecken ein und ermöglichen noch bis zum 19. Juni einen spannenden Blick auf Harburgs Geschichte.