Schon immer fiel es uns Menschen schwer, Sein und Schein auseinanderzuhalten. Weshalb sich Philosophie, Wissenschaft und Kunst unermüdlich mit dieser Problematik herumschlagen.Während dieser Disput intern gemeinhin friedlich verläuft und unsere Sicht auf die Welt beständig erweitert, behaupten machthabende Autoritäten samt ihrer Gefolgschaft vorzugsweise kämpferisch, die „Wahrheit“ für sich gepachtet zu haben. Wer sich von solchen Autoritäten unreflektiert und gutgläubig das Blaue vom Himmel erzählen lässt, erlebt dann oft auch sein blaues Wunder. Wie sang schon Reinhard Mey in seiner Ode an die Freiheit Über den Wolken? „In den Pfützen schwimmt Benzin / schillernd wie ein Regenbogen / Wolken spiegeln sich darin …“
Die Ausstellung „Das Blaue vom Himmel“ versammelt 26 Positionen, die künstlerisch hinterfragen, was uns etwa von unisono spielenden Medien-Orchestern unter der Leitung von ebenso eintönig gestimmten Global-Player-Kollektiven als die einziggültige Wahrheit suggeriert wird. Die Beiträge klopfen ambivalent deutbare Themen wie „Täuschung/Enttäuschung“, „Nahsicht/Fernblick“, Traum/Albtraum/Vision“, „Natur/Technokratie“, „Kognition/Imagination“ ... mittels Malerei, Zeichnung, Collage, Fotografie, Text/Skulptur und Video ab.
Kuratiert von Lucas Gehrmann, freier Kurator und Autor, Wien