Mit Wandobjekten und austreibenden Wicklungsblüten führt Christian Ecker den Werkzyklus seiner Wicklungen fort. Gewohnt rational und überlegt spielt er mit minimalistischen Formen, unbekümmerten Konstruktionen und rhythmischen wie arhythmischen Ordnungen. Die grafische Ausgestaltung gleicht einer meditativen visuellen Kontemplation. Die farblich reduzierten, oft monochromen Werke schweben zwischen Strenge und Unbeschwertheit, wirken wie enigmatische Erscheinungen an der Wand und im Raum.Während sich die hölzernen Objekte im visuellen Spielraum zwischen Zweidimensionalität und angedeuteter Körperhaftigkeit bewegen, treibt das Thema der Wicklung in den Wicklungsblüten sprichwörtlich aus. Alle Arbeiten sind Manifestationen zeitlicher Abläufe, deren immerwährende Genese sich in den unsystematischen Windungen äußert. Ecker gibt somit Zeitfragmente abstrakt wieder und schafft damit die Illusion, der Vorstellung von Zeit einen Körper zu geben. Sie bleibt jedoch stets ein geistiges Konstrukt. Zwischen der beständigen Materialität der Werke – Holz und Metall – und der Flüchtigkeit der konzeptuellen Aussage öffnet sich ein unscharfer inhaltlicher Wirkungsraum, den nur die Betrachtenden genauer zu präzisieren vermögen.
Die verschiedenartigen Wandobjekte fungieren als zeitliche Intervalle und funktionieren als Elemente einer übergeordneten Gesamtheit, die wiederum die Grundlage für weitere Abfolgen bildet. Diese repetitive Ordnung spiegelt sich ebenso in der spiralartigen Gestalt der Zeitobiekte. Ecker bewegt sich auf der Schneide zwischen einem tradierten Realitätsverständnis und Illusion.
Fotos: © Christian Ecker / Bildrecht