„Wie eine Tapete sollen meine Bilder für die Alten Meister sein.“ –Georg Baselitz
Aus Anlass seines 85. Geburtstags wurde Georg Baselitz zu einem Ausstellungsprojekt eingeladen, in dem der…
„Wie eine Tapete sollen meine Bilder für die Alten Meister sein.“ –Georg Baselitz
Aus Anlass seines 85. Geburtstags wurde Georg Baselitz zu einem Ausstellungsprojekt eingeladen, in dem der…
„Wie eine Tapete sollen meine Bilder für die Alten Meister sein.“ –Georg Baselitz
Aus Anlass seines 85. Geburtstags wurde Georg Baselitz zu einem Ausstellungsprojekt eingeladen, in dem der Künstler in ein visuelles Gespräch mit Cranach, Altdorfer, Baldung Grien, Parmigianino, Correggio, Tizian und Rubens sowie den Manieristen am Hof Kaiser Rudolfs II. tritt. Er selbst traf die Auswahl der Werke. 73 seiner Gemälde und zwei Skulpturen aus den Jahren 1972 bis 2022 werden gemeinsam mit 40 Werken der Gemäldegalerie gezeigt, wobei sein Spätwerk in einer bisher nicht gekannten Fülle zu sehen sein wird. Formale und visuelle Kriterien dominieren dabei die Auswahl sowie die vollkommene Konzentration auf den Akt, die nackte Figur. Nicht die mythologischen und biblischen Geschichten der Altmeister-Gemälde interessieren Baselitz, sondern der menschliche Elementarzustand. Um dieses zentrale Thema der europäischen Kunst kreist die Ausstellung. Zeichnung, Druckgrafik, Malerei und Skulptur: Baselitz betätigt sich ‒ wie die Alten Meister ‒ ausschließlich auf diesen Feldern und arbeitet seit seinem Frühwerk mit einem ausgeprägten kunstgeschichtlichen Bewusstsein, besonders beeindruckt durch den Manierismus und dessen programmatische Regelverstöße gegen das klassische Schönheitsideal der Renaissance ‒ ein Aufbegehren als Konsequenz einer fundamentalen Krisenerfahrung, die ein Festhalten an überkommenen Ordnungsvorstellungen nicht mehr zuließ.
Die Malerei von Georg Baselitz kennzeichnet eine ganz außerordentliche Fähigkeit zur permanenten Selbsterneuerung: Künstlerisch nimmt er sich immer wieder die Freiheit, aufzubrechen, wohin er will. Er glaubt an die Autonomie der Kunst und inszeniert in dieser Ausstellung über Räume und Zeiten hinweg ein großes Selbstgespräch der Malerei.
In der Begegnung der Werke von Georg Baselitz mit historischen Bildern idealschöner Figuren des Kunsthistorischen Museums ergeben sich spannende Einsichten in die Geschichte der Aktmalerei sowie in die Aktualität von Malerei selbst.
„Das Konzept der Schau ist auch in der Ausstellungsgeschichte von Georg Baselitz ein neuer Höhepunkt. Er entschied sich sofort für die direkte Begegnung seiner Malerei mit der Kunst der Alten Meister, insbesondere des Manierismus. Rahmen an Rahmen, gegenüber und übereinander, in gleichen Räumen und Blickachsen“, so Generaldirektorin Sabine Haag.
„Die Werke handeln von der Nacktheit des Malers und der seiner Frau Elke, die bis heute sein einziges Modell blieb. Darunter sind die späten, teils vier Meter breiten Bilder über Körperlichkeit und Alter erschütternd in ihrer Gleichzeitigkeit von Fragilität und Monumentalität. Die in der Ausstellung vertretenen Arbeiten dokumentieren auch die Wandlungsfähigkeit des Malers: Fingermalereien, heftige Pinselhiebe, federleichte Bilder oder jüngst Collagen. Das Überraschungsmoment, die permanente Neuerfindung der Malmethode ist eines der zentralen Strukturprinzipien im Gesamtwerk des Künstlers“, so Kurator Andreas Zimmermann.
„Wie Kunsthistoriker Cranach, Correggio und so weiter aufschlüsseln, finde ich wunderbar, aber es hat mich als Maler nie sonderlich interessiert. Ich ziehe den Reichtum von woanders her, vor allem aus der Kühnheit, die bei einzelnen Malern stattgefunden hat. Die Kühnheit, Bilder zu verändern, Bilder neu zu kreieren“, so Georg Baselitz
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