Lee Miller, Picasso and Lee Miller in his studio, Paris, 1944 © Lee Miller Archives England 2022 Lee Miller, Picasso and Lee Miller in his studio, Paris, 1944 © Lee Miller Archives England 2022 - Mit freundlicher Genehmigung von: buceriuskunstforum

Was: Ausstellung

Wann: 10.06.2023 - 24.09.2023

EINMALIG: LEE MILLER – EIN LEBEN ZWISCHEN DEN WELTEN CHANSONS, JAZZ UND PERSÖNLICHE TEXTE VON UND ÜBER LEE MILLER

Am 5. September 2023 lädt das Bucerius Kunst Forum mit Lee Miller – Ein Leben zwischen den Welten ein, eine der herausragendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts auf einzigartige Art und Weise kennenzulernen. In einer Kombination aus Lesung und Musik wird…

EINMALIG: LEE MILLER – EIN LEBEN ZWISCHEN DEN WELTEN CHANSONS, JAZZ UND PERSÖNLICHE TEXTE VON UND ÜBER LEE MILLER

Am 5. September 2023 lädt das Bucerius Kunst Forum mit Lee Miller – Ein Leben zwischen den Welten ein, eine der herausragendsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts auf einzigartige Art und Weise kennenzulernen. In einer Kombination aus Lesung und Musik wird den Zuhörer:innen das Leben von Lee Miller und dessen vielfältigen Inhalte – von Mode, Fotografie über Kunst und das Kriegsgeschehen bis hin zur Haute-Cuisine – auf besondere Weise zugänglich gemacht. Der eigens für die Ausstellung Lee Miller. Fotografin zwischen Krieg und Glamour von Nanna Rholffs konzipierte Abend findet nur ein einziges Mal statt.

Der musikalisch-literarische Abend folgt Lee Miller durch ihre Welten: von der Mode in New York und der Fotografie und Kunst in Paris über die Zeit des Krieges auf französischem und deutschem Boden bis zu ihrer Zurückgezogenheit auf einer Farm in Südengland.

Die Schauspielerin Anika Mauer liest aus persönlichen und eindrucksvollen Briefen und Reportagen Millers, die in Zeitschriften wie der Vogue veröffentlicht wurden, und aus Schriften aus dem Familien- und Freundeskreis. Sie lassen eine außergewöhnlich selbstbewusste, künstlerisch und beruflich eigenständige, humorvolle und charmante Lee Miller lebendig werden.

Exklusiv zu diesem Anlass hat sich die fünfköpfige Band formiert aus dem Trompeter Benny Brown, dem Saxofonisten Gabriel Coburger, Christin Neddens am Schlagzeug, Sophia Oster mit Klavier und Gesang sowie Lisa Wulff am Kontrabass. Mit Chansons und Jazz lassen sie die Zuhörer:innen in die Zeiten, Welten und Stimmungsbilder der Künstlerin eintauchen.

Tickets für den Abend können über den Online-Shop des Bucerius Kunst Forums (shop.buceriuskunstforum.de) oder vor Ort an der Kasse für 35 Euro (ermäßigt 20 Euro) erworben werden. Der Eintritt beinhaltet den Besuch der Ausstellung Lee Miller. Fotografin zwischen Krieg und Glamour am gleichen Tag.

Das Bucerius Kunst Forum präsentiert mit Lee Miller. Fotografin zwischen Krieg und Glamour eine der vielseitigsten Fotografinnen und Fotojournalistinnen des 20. Jahrhunderts. In ihrem Œuvre vereint Elizabeth „Lee“ Miller (1907 – 1977) gegensätzliche Genres wie den Surrealismus, Mode-, Porträt- und Reisefotografie sowie Kriegsberichterstattung. Inhaltlich und geografisch brach Miller immer wieder zu neuen Ufern auf. Die Schau zeigt, wie Lee Millers biografische Stationen ihre fotografische Herangehensweise beeinflussten. Anhand von 150 Aufnahmen aus der Zeit von 1928 bis 1951 wird die ganze Breite ihres Lebenswerkes sichtbar.

Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Museum für Gestaltung Zürich und den Lee Miller Archives entstanden ist, fasst Millers Schaffensphasen unter den Kapiteln Fotomodell, Mode und Porträts, Surrealismus, Frauen im Krieg, Millers Krieg, Konzentrationslager, Befreites Paris und Food, Friends, Farley Farm zusammen. In den 1920er Jahren stand Lee Miller den bekanntesten Fotografen des 20. Jahrhunderts Modell. Nach zwei Jahren vor der Kamera wechselte sie die Seite. In Paris lernte sie den Fotografen Man Ray kennen. Sie arbeiteten an gemeinsamen Fotoprojekten und experimentierten mit der Technik der Solarisation. In ihrem künstlerischen Streben fand Miller Anschluss an die progressive Kunstszene von Paris. Sie beschäftigte sich mit den Stilmitteln des Surrealismus und entwickelte ihre eigene künstlerische Sprache.

1932 verließ sie Paris und kehrte in ihre Heimat New York zurück, wo sie für zwei Jahre ein äußerst erfolgreiches Fotostudio betrieb. 1934 heiratete sie den ägyptischen Geschäftsmann Aziz Eloui Bey und zog mit ihm nach Kairo. Ihr eigener, im Surrealismus wurzelnder Blick für eine mehrdeutige Wirklichkeit findet sich in den Naturformen ihrer Landschaftsbilder wieder. In der ägyptischen Wüste entstanden viele ihrer bekanntesten surrealistischen Arbeiten, wie Portait of Space. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, lebte Miller mit ihrem neuen Partner, dem englischen Künstler Roland Penrose, in London. Ab 1940 arbeitete sie als Fotografin für die amerikanische Vogue. Die in London entstandenen Aufnahmen sind häufig kunstvoll inszeniert und deutlich vom Surrealismus geprägt. In Reportagefotografien hielt sie die gesellschaftlichen Umstände und desaströsen Folgen des Zweiten Weltkrieges fest. 1942 akkreditierte sie sich als eine von wenigen Amerikanerinnen bei der US Army als Kriegsreporterin und berichtete ab 1944 an vorderster Front für die Vogue: Sie fotografierte die Eroberung der Normandie durch die Alliierten und bewegte sich mit den vorstoßenden amerikanischen Truppen durch Europa. Lee Miller gehörte auch zu den Reporter:innen, die die Befreiung von Paris miterlebten und dokumentierten. Ab 1945 fotografierte Miller die Folgen des Krieges in Deutschland und Österreich und hielt als eine der Ersten die Verbrechen der Nationalsozialist:innen in den soeben befreiten Konzentrationslagern in Dachau und Buchenwald fotografisch fest. Während einer Zwischenstation in München hielt sie sich in der von amerikanischen Soldaten besetzten Privatwohnung von Adolf Hitler auf. Dort entstand das berühmt gewordene Foto, auf dem sie sich in der Badewanne des Diktators abbilden ließ. Die Stiefel, die sie während ihres Besuchs des Konzentrationslagers in Dachau getragen hat, stehen auf der schmutzigen Badematte vor der Wanne. Inszeniert wird die Besitzergreifung der Intimsphäre des besiegten Feindes just an seinem Todestag.

Die eindringlichen Kriegsreportagen für die Vogue machten Miller zu einer der renommiertesten Bildjournalistinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre durch den Surrealismus geprägte fotografische Praxis erlaubte es ihr, sich auch dem grauenvollen Anblick der gerade befreiten Konzentrationslager Dachau und Buchenwald in einer besonderen, unerschrockenen Art zu nähern.

Nach Kriegsende kehrte Miller – traumatisiert von ihren Erlebnissen – nach England zurück und legte ihre Arbeit als professionelle Fotografin nieder. Sie entdeckte das Kochen für sich, kreierte Gourmetrezepte und empfing die Kunstszene Europas in ihrem Haus in Sussex.

Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag ein umfangreicher Katalog mit Beiträgen von Ami Bouhassane, Elisabeth Bronfen, Karin Gimmi, Cathérine Hug und Katharina Menzel-Ahr.

Die Ausstellung wird gefördert von ExxonMobil, Hauck Aufhäuser Lampe und Lampe Asset Management.

Lee Miller, David E. Scherman, dressed for war, London, 1942 © Lee Miller Archives England 2022 Lee Miller, David E. Scherman, dressed for war, London, 1942 © Lee Miller Archives England 2022 - Mit freundlicher Genehmigung von: buceriuskunstforum
Tags: Frauen, Glamour, Krieg, Lee Miller, Schwarzweißfotografie‎, Surrealismus

Öffnungszeitentäglich von 11 bis 19 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr geöffnet mehr EintrittspreiseNormal: 8,– €Ermäßigt: 5,– €Montags Einheitspreis: 5,– €Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Eintritt frei mehr

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