Eine österreichische Filmemacherin, Foto- und Installationskünstlerin und ein chinesischer Fotokünstler treffen sich in der Loft 8 Galerie: Das Thema ist, wie in der Vergangenheit in Projekten der Kuratorin bereits vorgekommen ist, China. Dieses Mal allerdings von der Seite des Scheins, der Täuschung und der Kommerzialisierung von Grund und Boden – sowie der Rekonstruktion und Übersteigerung der Tradition.Ella Raidel, die 16 Jahre in Taiwan und China gelebt hat und heute eine Professur in Singapore innehat, setzt sich in ihren Filmen mit der Migrationspolitik des Reiche der Mitte auseinander: Sie fährt an Orte, zu denen man sonst nicht kommt und nützt die Fotografie nicht um zu lügen, sondern um falsche, den Menschen vorgegaukelte Bilder an die Öffentlichkeit zu bringen und zu hinterfragen. A Pile of Ghosts bringt uns in eine Welt dünner und brüchiger Fassaden, die, in Kombination mit den, während der Dreharbeiten entstandenen Fotografien groteske Bilder in einer ganz besonderen Ästhetik liefern.
Zong Nings überdimensionale Fotoinstallationen zeigen eine Form der Dokumentation, die aber gleichzeitig als Hinterfragung der eigenen Kultur und heute der schönen, reichen Welt in Chinas Großstädten verstanden werden kann. 1984, als Sohn eines Mittelschullehrers in der Inneren Mongolei geboren, ist sein Denken im Taoismus und Buddhismus verankert. Nach seiner Ankunft in Beijing, um an der Central Academy Fotografie zu studieren, realisierte Zong, dass die „schöne, reiche Welt“, die er erwartet hatte, vielmehr beängstigend ist. Mit seinen trotzigen, in aufwändigen Studio setups mit vielen Darstellern realisierten Fotoarbeiten möchte er zum Ausdruck bringen, dass spirituelle Werte "viel mehr wert sind als Sportwagen oder Wohnungen".
Beim Fächertanz werden Gesicht und Körper durch Fächer und Tücher teilweise verhüllt und nur bedingt, durch schöne Bewegungen sichtbar gemacht. Schönheit, Erotik und der bloße Schein.