Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, den 23.7.2023 um 11.30 Uhr mit einer Einführung der Kunsthistorikerin Sarah Isabelle DekojAls Mitglied der Künstlergruppe ZERO schrieb Günther Uecker gemeinsam mit Otto Piene und Heinz Mack Kunstgeschichte. ZERO wurde zu einer der bedeutendsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts. Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker gründeten 1958 in Düsseldorf die Künstlergruppe ZERO, die bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1966 über die Grenzen Deutschlands hinaus zu einer der bedeutendsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts wurde. Die Werke von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker – den Gründern und prominentesten Vertretern der Künstlergruppe ZERO – erleben derzeit eine Renaissance auf dem Kunstmarkt. „Gerade US-Sammler wollen mit Mack und Piene die Lücke zwischen Abstraktem Expressionismus und Minimalismus sowie Op Art schließen.“, schrieb einst art – Das Kunstmagazin und erkannte eine „neu erwachte Wertschätzung“ der Künstler.
Heinz Mack und Otto Piene riefen 1957 in ihrem Düsseldorfer Atelier die Stunde Null der Nachkriegskunst aus und forderten eine Emanzipation von klassischen Genres und tradierten Kunstprinzipien. Günther Uecker schloss sich ihnen kurz darauf an und gemeinsam gründeten sie 1958 die Künstlergruppe ZERO. Die Künstler, deren Arbeiten von Malerei über Skulptur bis hin zu happeningartigen Aktionen reichen, einte das Bestreben eine neue Formensprache zu entwickeln, in der Licht und Bewegung die zentralen Elemente sind. Wesentliche Impulse erhielten sie dabei von Yves Klein, Lucio Fontana und Jean Tinguely, die selbst an Ausstellungen und Aktivitäten von ZERO teilnahmen.
Seit Beginn der 1960er-Jahre schafft Uecker mit Prägedrucken druckgrafische Varianten seiner berühmten Nagelreliefs. Hierfür lässt sich der Künstler besonders reißfestes und schweres Büttenpapier nach seinen Maßvorgaben individuell schöpfen. Dieses wird noch in feuchtem Zustand auf den mit eingeschlagenen Nägeln versehenen Druckstock gepresst, wodurch das papierene Relief entsteht. Die Prägung des schweren Büttenpapiers lässt ein wunderbares Relief entstehen, in dem das Licht mit wechselnden Standpunkten des Betrachters sich verändernde Effekte erzielen. Heinz Mack machte zu seinem zentralen künstlerischen Thema das Licht, das er in seiner über 50-jährigen Karriere in zahllosen Skulpturen, Grafiken und Bildern sowie bei der Gestaltung öffentlicher Plätze untersucht. An der Grafik schätzt Mack besonders ihre innere Logik und Disziplin und bezeichnet sie als „Sprache seiner Hand“.
Mack, Jahrgang 1931, ist mehrfacher documenta-Teilnehmer, vertrat Deutschland 1970 auf der Venedig-Biennale und ist Träger des Großen Verdienstkreuzes. Seine Arbeiten sind in weit über 100 Sammlungen vertreten, renommierte Kunsthäuser in der ganzen Welt zeigen regelmäßig sein Werk.
Otto Piene (1928-2014 )war ein großer Pionier der internationalen Lichtkunst. Geboren am 18. März 1928 in Laasphe, besuchte er die Kunstakademien in München und Düsseldorf. Piene beginnt, mit immateriellen Bildmitteln wie Licht und Schatten, Luft und Feuer zu experimentieren. Neben den Hauptvertretern der Gruppe ZERO werden in der Ausstellung Arbeiten u.a. von Bernard Aubertin, Piero Dorazio, Almir da Silva Marvinier, Oscar Holweck, Karl Georg Pfahler, Jan Henderikse, Lothar Quinte, Enrico Castellani und Turi Simeti gezeigt.
Galerie&Einrahmungen Heike Schumacher Hochbildstr. 22a 88662 Überlingen
Sommeröffnungszeiten: Di-Fr 9-12:30 u. 15:30-18 Uhr; Sa 10-13 Uhr
www.galerie-ueberlingen.de
Gezeigt werden Arbeiten von (u.a.)Heinz Mack, Günther Uecker, Enrico Castellani, Otto Piene, Turi Simeti, Jan Henderikse, Lothar Quinte, Thomas Lenk, Karl Georg Pfahler