Vera Lutter, Folding Four in One, 2009 Delta 100 Film-Positiv, Plexiglas, vierteilig, 244 x 244 cm Installationsansicht Art Basel, Courtesy the artist and Art Basel, © 2023, ProLitteris, Zurich* Vera Lutter, Folding Four in One, 2009 Delta 100 Film-Positiv, Plexiglas, vierteilig, 244 x 244 cm Installationsansicht Art Basel, Courtesy the artist and Art Basel, © 2023, ProLitteris, Zurich* - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthausch

Was: Ausstellung

Wann: 22.09.2023 - 14.01.2024

Vom 22. September 2023 bis 14. Januar 2024 findet im Kunsthaus Zürich eine grosse Ausstellung statt, die sich explorativ der Ideengeschichte von Zeit oder dem subjektiven Zeitgefühl widmet. Die Spannweite der künstlerischen Positionen reicht von Künstlern der Renaissance bis zu Künstlerinnen der Gegenwart. In deren künstlerisch-ästhetische Anliegen fliessen biologische,…
Vom 22. September 2023 bis 14. Januar 2024 findet im Kunsthaus Zürich eine grosse Ausstellung statt, die sich explorativ der Ideengeschichte von Zeit oder dem subjektiven Zeitgefühl widmet. Die Spannweite der künstlerischen Positionen reicht von Künstlern der Renaissance bis zu Künstlerinnen der Gegenwart. In deren künstlerisch-ästhetische Anliegen fliessen biologische, gesellschaftliche und ökonomische Befunde ein.

Die Zeit zählt zu den grossen Rätseln der Zivilisationsgeschichte und ihreDefinitionen sind zahlreich. Sie finden sich nicht nur in der Religion, in der Biologie und Ökonomie oder der Physik, sondern auch in der Kunst. Der Corona-«Stillstand», als Raum und Zeit schlagartig in ihren Extremen erlebt wurden, macht die Fragestellungen rund um Zeit hoch relevant.

IST ES FÜNF VOR ZWÖLF?Der von Kunsthaus-Kuratorin Cathérine Hug über drei Jahre im Dialog mit internationalen Expertinnen und Experten – David Rooney (London), Mónica Bello (CERN, Meyrin), Nathalie Marielloni und Régis Huguenin-Dumittan (MIH, La Chaux-de-Fonds) – konzipierte sinnliche Streifzug durch die Geschichte der Zeit umfasst Gemälde, Filme, Installationen, Performances und Armbanduhren. Die Objekte zeugen von der Flüchtigkeit des Lebens, von Meditationsmöglichkeiten in der Malerei, vom Wechsel der Jahreszeiten oder von einem Finanzmarkt, der inzwischen auf die Billionstelsekunde getaktet ist. Auch wenn die Uhr als Zeitmessinstrument am Ausgangspunkt steht: Perspektiven wie die physikalische, biologische, paläontologische, jene persönlicher Empfindungen und andere, werden in der auf über 1200 m2 präsentierten Ausstellung in sechs Kapiteln untersucht. Partizipative Performances und Installationen laden dazu ein, sich gemeinsam über unterschiedliche Zukunftsmodelle auszutauschen:Eine interessante Option, die das Kunsthaus vor dem Hintergrund bietet, dass im Zeitalter des Anthropozäns vermehrt darüber spekuliert wird, wie viel Zeit nicht nur dem Individuum, sondern der gesamten Menschheit bleibt, um das Überleben auf und mit dem Planeten Erde zu sichern.

LICHTGESCHWINDIGKEIT UND ZEITKONFETTIEs gibt über hundert Begriffe, die das Wort «Zeit» enthalten; manche wie «Zeitenwende», «Zeitzünder» oder «Freizeit» erleben heute ein überraschendesComeback, andere wie «Zeitung», «Zeittakt» oder «Zeitlupe» drohen allmählich zu verschwinden. Hingegen steht neu auf der sprachlichen Agenda «zeitkrank». «Zeitdruck» wiederum kann sich mühelos über Jahrhunderte hinweg behaupten.Eine Antwort auf die Frage, was Zeit ist, lässt die Ausstellung offen. Durch vielfältige Anstösse ermutigt sie das Publikum, die verschiedenen Facetten des Zeitbegriffs gegeneinander abzuwägen: Ist die Zeit nun physikalischer Natur? Beschreibt sie als absolute Grösse die Lichtgeschwindigkeit? Oder handelt es sich bei ihr um eine subjektiv-diffuse Empfindung, die als «Zeitkonfetti» in einem immer stärker fragmentierten Tagesverlauf wahrgenommen wird? Das Kunsthaus zeigt, dass die künstlerische Beschäftigung mit dem Begriff «Zeit» unendlich vielfältig ist.

MITWIRKENDE INSTITUTIONEN UND KUNSTSCHAFFENDEDie Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Musée international d’horlogerie (MIH), La Chaux-de-Fonds. Über hundert Künstlerinnen und Künstler sind mit ihren Werken beteiligt, darunter Sinzo Aanza, Cuno Amiet, Maja Bajevic, Black Quantum Futurism, Abraham-Louis Breguet, Marie José Burki, Giorgio de Chirico, Jean Dubuffet, Natalja Gontscharowa, John Harrison, Alicja Kwade, Jürg Lehni, MANON, Maya Minder, Jonathan Monk, Eadweard Muybridge, Jos Näpflin, Natasza Niedziółka, Claes Oldenburg, Roman Opalka, Katie Paterson, Cyril Schäublin, Fatma Shanan, Elisa Storelli, Una Szeemann, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Ben Vautier und Tim Zulauf/KMU Produktionen.

Unterstützt von Swiss Re – Partner für zeitgenössische Kunst und Credit Suisse – Partnerin Kunsthaus Zürich.

VERANSTALTUNGENAb September ist auf kunsthaus.ch neben öffentlichen Führungen ein breit gefächertes Rahmenprogramm aufgeschaltet, u. a. in Zusammenarbeit mit Partnern wie «Shared Campus», der Forschungsgruppe «Rethinking Art History through Disability» am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich, GPHG Grand Prix d'Horlogerie de Genève, der HSG St. Gallen und den Arthouse Kinos.

PUBLIKATIONZur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher Sprache (mit englischen Übersetzungen). Beiträge von Ann Demeester, Cathérine Hug, Monika Leonhardt, Mónica Bello, Sébastian Vivas, Gespräche zwischen Rüdiger Safranski und Stefan Zweifel, Anna Elsner und Helga Nowotny sowie Cathérine Hug und Josef Teichmann. Kurztexte zu Exponaten von Estelle Fallet, Cathérine Hug, Régis Huguenin-Dumittan und Nathalie Marielloni. Snoeck Verlag Köln, 320 Seiten, ca. 250 Abbildungen. Erhältlich im Kunsthaus-Shop und im Buchhandel.

Monica Ursina Jäger, future archaeologies.04, Tinte auf Papier, 132 x 220 cm Courtesy the artist, © Monica Ursina Jäger Monica Ursina Jäger, future archaeologies.04, Tinte auf Papier, 132 x 220 cm Courtesy the artist, © Monica Ursina Jäger - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthausch Cornelis de Heem, Frühstücksstillleben, 1660–1669 Öl auf Eichenholz, 34,8 x 42,5 cm Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie Cornelis de Heem, Frühstücksstillleben, 1660–1669 Öl auf Eichenholz, 34,8 x 42,5 cm Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthausch Ben Vautier, Das Schicksalsjahr 1947, 1973 Tusche auf Zeitungs- papier, 53 x 34 cm Privatsammlung, Zürich, © Ben Vautier / 2023, ProLitteris, Zurich* Ben Vautier, Das Schicksalsjahr 1947, 1973 Tusche auf Zeitungs- papier, 53 x 34 cm Privatsammlung, Zürich, © Ben Vautier / 2023, ProLitteris, Zurich* - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthausch
Tags: Albrecht Dürer, Alfred Stevens, Ben Vautier, Cornelis de Heem, Gegenwart, Malerei, Monica Bonvicini, Monica Ursina Jäger, Patek Philippe, Renaissance, Vera Lutter

Di, Fr–So 10–18 UhrMi, Do 10–20 UhrMo geschlossen

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