Die Siegerprojekte des Wettbewerbs 100 BESTE PLAKATE 22. Deutschland Österreich Schweizbestechen durch eine Vielfalt an typografischen Konzepten: von perfekt spationierter Typografie bis hin zur Demontage aller schriftbildlichen Lehrsätze. Auch die…
Die Siegerprojekte des Wettbewerbs 100 BESTE PLAKATE 22. Deutschland Österreich Schweizbestechen durch eine Vielfalt an typografischen Konzepten: von perfekt spationierter Typografie bis hin zur Demontage aller schriftbildlichen Lehrsätze. Auch die…
Die Siegerprojekte des Wettbewerbs 100 BESTE PLAKATE 22. Deutschland Österreich Schweizbestechen durch eine Vielfalt an typografischen Konzepten: von perfekt spationierter Typografie bis hin zur Demontage aller schriftbildlichen Lehrsätze. Auch die grafischen Lösungen ziehen alle Register, ob Schreibmaschinenschrift, Handschriftliches oderdigital generierte Grafik.Bereits zum 18. Mal werden die wichtigsten Impulsgeber im Plakatdesign im MAK gezeigt. Für die österreichischen Einreicher*innen ist es einer der erfolgreichsten Wettbewerbe bisher: Neunösterreichische Plakate rangieren unter den 100 Besten.
Am Wettbewerb beteiligten sich 663 Einreicher*innenmit 2.298 Plakaten. Nach einer Online-Vorselektion lagen den Juror*innen–Barbara Kotte (Vorsitz, Berlin),Yvo Hählen (Lausanne), Thomas Kronbichler (Bozen), Wolfgang Ortner (Linz) und Antonia Terhedebrügge (Berlin) –383 Plakate von 239 Einreicher*innen zur finalen Auswahl vor. 48 der Sieger-Plakate und -Plakatserien stammen aus Deutschland, 43 aus der Schweiz und 9 aus Österreich.
Zu den österreichischen Siegerprojekten zählt einaußergewöhnliches Filmplakat von Pauline Louise Noémi Jocherfür den poetischen Essay-Kurzfilm WIDOW & ORPHAN, der im Auftrag der Wiener Filmakademie entstand.Die Grafikerin ließsichin der typografischen Gestaltungvon zwei Fachbegriffen aus der Lektor*innen-bzw. Drucker*innensprache–Widow (Hurenkind) und Orphan (Schusterjunge)inspirieren.Unter „Hurenkind“versteht man, wennbeim Setzen von Fließtextdie letzte Zeile eines Absatzes auf dienächsteSeiterutscht. Als „Schusterjunge“wird eine alleinstehende erste Zeile eines Absatzes, ganz unten auf einer Seite bezeichnet.Beide erschweren den Lesefluss.Jocher setzt diese Wörter stellvertretend für die beiden Protagonist*innen des Filmsein.
Zwei österreichische Siegerprojektestammenaus der Klasse fürIdeen in Grafik und WerbungderUniversität für angewandte Kunst Wien. Franz Frommann nahm sich desThemasFeinstaubbelastung am Beispiel desReifenabriebs an. DerSlogan für sein Plakat,Killing you softly,ist an den Titel eines Songs vonRoberta Flackaus dem Jahr 1973angelehnt.Laura Beslers Beitragthink in circleszur Plakatausstellung Design and Environmentin Hangzhou (China)bezieht sich auf den Prozess des Gestaltens als Denken in unvollkommenenKreisen.
Alexandra Möllners eingängiges Veranstaltungsplakat zur Buchpräsentation von Throwing Gesture, einer Publikation über die Gestik und ihre mediale Repräsentation,weckt Assoziationen zu einem Abbildungsverzeichnis. Nichtnur damit überzeugte Möllner die Jury. Gemeinsam mit Sophia Krayc gestaltete sie für die JahresausstellungBest OFFder Kunstuniversität Linz ein knallbuntes Plakat, dasmitseiner„auratisierten“ Typografieauf das reiche Ausbildungsangebot verweist.
Florian Röthel, der seit einigen Jahren die Plakate für die österreichische Band Buntspechtgestaltet, reüssierte mit einemKonzertplakat für dieArena Wien, das die Köpfe des Sextetts mit einem einzigen Strichskizziert.
Ein fantasiereiches Plakat gestaltete Verena Panholzer (Studio ES) im Auftrag der AGI—Alliance Graphique Internationalefür einenKongress in Triest 2022. Bezugnehmend auf das Kongressthema Gemeinsam,stellte sie die Zusammenkunft der AGI-Mitglieder aus 46 Nationen in 46 Blöcken, bestehendaus einzelnen Gruppenfotos,grafischdar.Dabei ließ sie sich von StewartBrandsWhole Earth Catalog(1968)inspirieren.
Bereits zum dritten Mal wurdeein Plakatvon EXEX (ehemals Studio VIE) für das Tanzquartier −diesmal mit der Kampagne für die Tanzperformerin Julia Müllner −prämiert. Ein metamorphes Gebildeumschließt ein Gesicht mit Versatzstücken aus Korallen, Muscheln und organischen Körpernund sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert.
Zu den österreichischen Gewinner*innen zählt auch die Grafikdesign-Kooperative Beton (Benjamin Buchegger und Oliver Hofmann). Beton gelang es, mit einprägsamen Schlagwortendie Aktion Klima Aktion Oktoberder Akademie der bildenden Künste Wien zu bewerben. Alle Mitarbeiter*innen, Lehrendenund Studierendenwaren aufgefordert,Wege zurRessourcenschonung und zu einem größerenökologischenBewusstsein zu erproben und zu evaluieren.Demgemäß druckte Beton diePlakate auf die Rückseite von Plakaten, die üblicherweise als Ausschussware von Druckereien in den Papiermüll wandern.
Die Siegerplakate des Wettbewerbs 100 BESTE PLAKATE 22. Deutschland Österreich Schweizwerdenauch heuer im Anschluss an die Ausstellung in die Sammlung des MAK übernommen. Nach der Auftaktausstellung im Kulturforum Potsdamer Platz der Staatlichen Museen zu Berlin(16.6.–9.7.2023) wird die Schau neben dem MAK in Essen, Seoul, St. Gallen, Luzern,Genf, Lausanne, Zürich, Bern, Ljubljana sowie in der Republik Moldauund in Rumänien gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint der Katalog100 Beste Plakate 22. Deutschland Österreich Schweiz / 100 Best Posters 22. Germany Austria Switzerland, 328 Seiten, Verlag Kettler, Dortmund 2023.Erhältlich im MAK Design Shop um €30,80.Für das Corporate Design des Katalogs, der Web-Visuals sowie der Drucksorten zeichnet studio lindhorst-emme+hinrichs (Lea Hinrichs, Sven Lindhorst-Emme / Berlin) in Zusammenarbeit mit Erkin Karamemet (Typografie) und Luis Seyffert (Animation) verantwortlich.
Besucher*innen der Ausstellung können mit der App Artiviveauf dem Smartphoneoder Tablet animierte „Moving Posters“zu14 Plakaten aufrufen, jeweils erkennbar am App-Icon.
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