Kein anderes Thema beschäftigte Spitzweg so mannigfaltig wie die Liebe. Eng verbunden mit seinem Namen sind z.B. Der abgefangene Liebesbrief oder Der ewige Hochzeiter. Welche Bedeutung ein roter Regenschirm in Sachen Liebe hat, entschlüsselt die Ausstellung. Dieses bislang übersehene, aber überaus wichtige Detail in vielen seiner Werke erlaubt nicht nur einen neuen Blick auf Spitzwegs Leben und seinen Liebesbegriff, sondern auch auf sein Frauenbild und die Geschlechterrollen im 19. Jahrhundert.Von Anfang bis Ende seiner künstlerischen Laufbahn blieb der rote Regenschirm fester Bestandteil Spitzwegs Bildwelt. Neben der häufigen Verwen- dung des Motivs verrät ein Vergleich mit anderen dargestellten Parasols und Parapluies, dass seine Vorliebe für den roten Schirm weit über ein allgemeines kulturelles und künstlerisches Interesse hinausging. Der Schirm wird gleichzeitig hervorge- hoben und versteckt. Was es damit auf sich hat, auch dieser Frage nimmt sich die Ausstellung an, die einmal mehr aufzeigt, dass Spitzweg weder der kauzige Sonderling noch der brave biedermeierliche Idyllen-Maler war, als der er lange Zeit galt. In der Ausstellung werden 80 Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Grafiken Spitzwegs aus den Jahren 1835 bis 1880 gezeigt.
Kuratorin: Andrea Fromm, Hamburg. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Eintrittspreis: 14 €, ermäßigt