Diese Sätze formulierte die feministische Historikerin Gerda Lerner vor einem Vierteljahrhundert.* Seither ist in der Forschung viel passiert, arbeiten doch Geisteswissenschaften und Geschichtsforschung bereits lange die Verdienste von Künstlerinnen, Literatinnen, Musikerinnen, Choreografinnen, Regisseurinnen – überhaupt: kreativer Frauen – auf. Weibliches künstlerisches Schaffen früherer Generationen trat damit stärker in die Öffentlichkeit – ebenso wie die Hindernisse, die Künstlerinnen einst in noch viel stärkerem Ausmaß als heute in den Weg gelegt wurden. Im 21. Jahrhundert mangelt es Künstlerinnen jüngerer und mittlerer Generationen nicht mehr an Role Models.
Wie reflektieren sie heute weibliche Kreativität? Wie schreiben sie sich mit ihrer eigenen künstlerischen Arbeit in eine Genealogie von Künstlerinnen ein? Wie ist ihr Blick auf jene, die lange Zeit von der Geschichtsschreibung ignoriert, vergessen oder sogar aktiv aus der Erzählung verbannt wurden? Wie setzen sie sich ins Verhältnis zu ihren Vorfahrinnen und Vorkämpferinnen, zu jenen, die in der bildenden Kunst, aber auch in anderen künstlerischen Sparten tätig waren? Die Ausstellung AUF DEN SCHULTERN VON RIESINNEN soll Fragen wie diese beleuchten.
KÜNSTLERINNEN:Katharina Aigner, Judith Augustinovič & Valerie Habsburg, Anahita Asadifar, Bettina Beranek, Carola Dertnig, Karin Fisslthaler, Anna Meyer, Christiana Perschon, Anna Reisenbichler, Isa Rosenberger, Constanze Ruhm, Stefanie Seibold, Huda Takriti, Viktoria Tremmel
* Gerda Lerner, „Zukunft braucht Vergangenheit. Warum Geschichte uns angeht“, Ulrike Helmer Verlag, Königstein/Taunus 2002, S. 297 (Erstausgabe: „Why History Matters: Life and Thought", 1997, Oxford University Press )
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