Lose 1580 und 1581: Zwei große Porzellangemälde mit Genreszenen. Kaiserliche Porzellanmanufaktur Sankt Petersburg. Datiert 1852. Signiert M. Krjukow bzw. Ja. Amelsinkov. Nach Hendrick Joseph Dillens (1812-1872).  Schätzpreis: 	5.000 - 6.000 € Limitpreis: 	 Verkaufspreis: 	410.000 € Lose 1580 und 1581: Zwei große Porzellangemälde mit Genreszenen. Kaiserliche Porzellanmanufaktur Sankt Petersburg. Datiert 1852. Signiert M. Krjukow bzw. Ja. Amelsinkov. Nach Hendrick Joseph Dillens (1812-1872). Schätzpreis: 5.000 - 6.000 € Limitpreis: Verkaufspreis: 410.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: findart

Was: Presse

Wann: 14.05.2012

Nachbericht zur 310. Auktion „Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck“ und „Schmuck und Uhren“

Kurz vor Ende der Auktion „Europäisches Kunstgewerbe“ wurde es unruhig im Auktionssaal. Immer mehr Mitarbeiter von VAN HAM kamen an die Telefontische, zahlreiche Saalbieter zückten ihre Handys, so dass der Auktionator Markus Eisenbeis mehrmals um Ruhe bitten musste - auch seine…

Nachbericht zur 310. Auktion „Europäisches Kunstgewerbe und Schmuck“ und „Schmuck und Uhren“

Kurz vor Ende der Auktion „Europäisches Kunstgewerbe“ wurde es unruhig im Auktionssaal. Immer mehr Mitarbeiter von VAN HAM kamen an die Telefontische, zahlreiche Saalbieter zückten ihre Handys, so dass der Auktionator Markus Eisenbeis mehrmals um Ruhe bitten musste - auch seine Anspannung war zu spüren.Unter der Lotnummer 1580 sollten zwei großformatige Porzellangemälde der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg zum Aufruf kommen. Mit Schätzpreisen von zusammen 10.000 Euro eigentlich keine sonderlich Aufsehen erregenden Werke. Doch was dann geschah war unglaublich – sobald die Stücke mit ihrem Schätzpreis aufgerufen wurden hob sich der Geräuschpegel noch mehr. Preise wurden per Telefon durchgegeben. Es wurde auf Englisch, Russisch und Deutsch gesprochen. Bieterzettel hoben sich und innerhalb von wenigen Sekunden schnellte der Preis in den fünfstelligen und sechsstelligen Bereich. Zwei hartnäckige Telefonbieter trieben sich immer höher, bis einer der beiden Bieter bei einer halben Million schließlich aufgab. Für den höchsten Einzelzuschlag im Kunstgewerbe gab es anschließend Applaus und Durchatmen bei allen Anwesenden.

Doch was hatte es mit den beiden Stücken auf sich? Die Einlieferer führen eine Bäckerei in der Eifel und hatten die Stücke vor mehr als zwanzig Jahren von anderen Privatleuten für circa 8.000 DM gekauft. Da nun der Platz zu eng wurde sollten die Stücke über eine Auktion veräußert werden, die preislichen Erwartungen hatten sich seit der Anschaffung nicht geändert. Als die Experten von VAN HAM die Stücke auf Fotos sahen, war der erste Eindruck gut und die Stücke wurden nach Köln geholt. Erst bei der Ansicht der Originale wurde den Experten klar, was für verborgene Schätze da vor ihnen lag. Russische Sammler und Händler wurden informiert, die beiden Stücken wurden zum Stadtgespräch in der Moskauer Sammlerszene. Zunächst stimmte der Preis die Interessenten eher skeptisch, doch nach Ansicht der Originale und intensiven Prüfung gab es an der Authentizität der gut erhaltenen, äußerst fein gemalten Stücke keine Zweifel mehr. Noch sind die Einlieferer nicht informiert – bei dem vermutlich höchsten Ergebnis das je für Porzellangemälde erzielt wurde, müssen die frohen Boten das Gespräch wohl anfangen mit: „Bitte setzen Sie sich erstmal“.

Nachdem vor einem Jahr im ersten Teil der bedeutenden Empire Sammlung zahlreiche feuervergoldete Bronzen erfolgreich bei VAN HAM verkauft wurden, gab es auch bei den Möbeln im zweiten Teil großes Interesse und hohe Ergebnisse. Besonders erwähnenswert sind dabei die französische Supraporte des beginnenden 19. Jahrhunderts, welche für 37.500 Euro verkauft wurde sowie die prächtige Anrichte aus Paris, die für rund 29.000 Euro den Besitzer wechselte. Ein weiteres Highlight der Sammlung war die bedeutende Pendule „Jason et la Toison D’Or“. Die außergewöhnliche Qualität sowie die großartige Dramaturgie überzeugten die Sammler und erzielten ein Ergebnis von 25.000 Euro. Auch das hervorragende Angebot eindrucksvoller Kronleuchter erfreute sich großer Beliebtheit. Dabei stach besonders Lot 1151 hervor, ein Empire-Korblüster aus Paris von 1815, dessen fein gearbeitete, ziselierte und feuervergoldete Bronzearbeit dem neunen Besitzer ein Preis von 30.000 Euro wert war.

Im Bereich Silber erzielten historische Münzdeckelhumpen und Schraubflaschen hohe Ergebnisse. Der prächtige Augsburger Münzdeckelhumpen, dessen Medaillen sich vorwiegend auf Fürst Emanuel Lebrecht von Anhalt-Köthen und dessen Familie beziehen, wurde für 30.000 Euro verkauft. Die direkt darauf folgenden Schraubflaschen, ebenfalls Augsburg, gingen für jeweils 12.500 Euro an ihre neuen Besitzer. Bemerkenswert ist auch der Preis von 40.000 Euro, der für eine bedeutende Doppel-Tabatière mit Emailbild aus der Genfer Manufaktur Guidon, Remond, Gide & Compagnie gezahlt wurde.

Das Schwanenservice mit Goldrand gilt als das prunkvollste, größte und außergewöhnlichste Service, das je in Meissen gefertigt wurde. Kein Wunder also, dass es nun in drei Losen für zusammen 28.750 Euro verkauft wurde. Ebenfalls aus Meissen kommt die bekannte Affenkapelle, vollständig bestehend aus 21 Figuren, die ein Ergebnis von 21.250 Euro erzielte. Das erfreuliche Gesamtergebnis der Kunstgewerbe-Auktion von über 1,8 Mio. Euro brutto, was eine Steigerung um ca. 20% bedeutet, ist das höchste in der Geschichte von VAN HAM in diesem Bereich.

Schmuck und Uhren Unter neuer Leitung kann die Mai-Auktion erfolgreich an die November-Auktion anknüpfen und erreichte mit 1 Mio. Euro brutto einen neuen Auktionsrekord im Schmuckbereich. Die Steigerung um 45% bestätigt auch dieses Jahr wieder die herausragende Stellung von VAN HAM auf dem deutschen Schmuckmarkt. Die Nachfrage nach feinen Edelsteinen, Diamanten im hohen Farb- und Reinheitsgrad ist ungebrochen. Signierte Stücke von Tiffany und Bulgari fanden ihre Liebhaber. Hervorzuheben war ein seltener loser Altschliff-Diamant in einem natürlichen Fancy Yellow von ca. 4,077ct. (Lot 83) dieser Stein fand für 18.750 Euro einen neuen Besitzer. Im Bereich der Brillantware stieg ein Brillant von 3,75 ct. im hohen Farbgrad auf 21.250 Euro (Lot 113). Zwei Stücke aus den 70er Jahren, der Zeit der glorreichen Cocktailabende, brachten ebenfalls hervorragende Ergebnisse. So wurde eine elegante Anhängerkette mit einem 3,489 ct. Solitaire-Brillant für 18.750 Euro verkauft während ein wunderschöner Cocktailring mit Brillantbesatz einen Preis von 16.250 Euro erzielte. Im Zeichen der funkelnden Diamanten gab es eine sehr feine, exklusive Cocktailarmbanduhr von Rolex, gefertigt im Hause Bucherer, die einen Zuschlag von 22.500 Euro erzielte.

Auch die Schmuckstücke mit Naturperlen waren stark frequentiert. So ging ein opulenter Ring mit Naturperl- Diamantbesatz für stolze 20.000 Euro an seinen neuen Besitzer (Lot 78). Kurz darauf wurde für ein zauberhaftes Paar Ohrgehänge mit Naturperl-Diamantbesatz ein fabelhaftes Ergebnis von 37.500 Euro erzielt. Der Preis des um 1965 in Deutschland kreierten Juwelenarmbandes mit Brillant-Smaragdbesatz (Lot 95) schnellte in die Höhe und erreichte ein hervorragendes Ergebnis von 36.250 Euro. Ein bezauberndes Juwelencollier mit 218 Brillanten überzeugte das Publikum und wechselte für 16.250 Euro den Besitzer. Ein fantastischer Zuschlag konnte auch für den taubenblutroten Thai-Rubin-Anhänger erzielt werden, der für 18.125 Euro verkauft wurde.

Weitere Informationen Alle Ergebnisse verstehen sich inkl. Aufgeld.

Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als pers. haft. Gesellschafter geleitet wird. Van Ham Kunstauktionen gehört zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland, das ca. 12 international beachtete Auktionen jährlich durchführt, in denen regelmäßig neue Auktionsweltrekorde aufgestellt werden.

Die Auktionen teilen sich in folgende Themen auf: Alte Kunst | Europ. Kunstgewerbe & Schmuck | Moderne Kunst | Zeitgenössische Kunst | Photographie | Teppiche | Dekorative Kunst

Tags: Antike Uhren, Kunstgewerbe, Porzellangemälde, Schmuck, St. Petersburg

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