Beeindruckende SammlungsobjekteDie ausgewählten Highlights der Auktion „Europäisches Kunstgewerbe“ stammten überwiegend aus bedeutenden Privatsammlungen oder hochkarätigen Manufakturen. Insbesondere die Folge von zehn barocken Marmorbüsten hinterließ nicht nur durch das Ergebnis von 102.400 Euro einen bleibenden Eindruck. Bei der Schmuck-Auktion waren hochkarätige Diamanten mit feinster Farb- und Reinheitsqualität stark gefragt, bei den Uhren lockte eine Sammlung von sechs Reverso-Uhren von Jaeger LeCoultre zahlreiche Bieter an. Zusammen mit der Auktion „Alte Kunst“ wurde es die erfolgreichste Auktions-Woche in diesen Bereichen in der Geschichte des Hauses und bildete damit einen starken Auftakt im Neubau von Van Ham.Einen beeindruckenden Anblick bietet die Folge von zehn anmutigen Götterbüsten aus weißem Carrara-Marmor. 1910 erwarb der Kommerzialrat Julius Vorster die italienischen Arbeiten des frühen 18. Jahrhunderts in einer Auktion bei Heberle. Sie schmückten zunächst den Garten seines Landhauses in Oberkassel, bis sie als Leihgabe in die Orangerie von Schloss Brühl gelangten. Für 102.400 Euro kann nun ein Privatsammler aus Portugal die zehn Götter sein Eigen nennen.
Im Bereich der Roentgen-Möbel hat sich Van Ham in den letzten Jahren durch herausragende Ergebnisse einen Namen gemacht. Das elegante Rokoko-Stuhlpaar wird ebenfalls der Werkstatt Abraham Roentgens zugeschrieben und stammt aus einer Kölner Privatsammlung. In einem regen Bietgefecht stieg der Preis von 3.000 Euro auf herausragende 37.120 Euro. Bei dem prunkvollen Cabinet à Pans handelt es sich um eine Kopie des berühmten Möbels von Antoine Gaudreaux, welches 1739 für das Kabinett des Königs in Versailles gefertigt wurde. Die Stil-Kommode kletterte von geschätzten 15.000 Euro auf ein stolzes Ergebnis von 53.760 Euro.
Die Rheinische Jugendstilsammlung mit zahlreichen Vasen, Lampen und Figuren aus bedeutenden Manufakturen wie Daum Frères, Emile Gallé und Muller Frères wurde nahezu vollständig verkauft und spielte ein Gesamtergebnis von rund 115.000 Euro ein.
Außergewöhnliche Objekte aus Silber erreichten am Nachmittag herausragende Ergebnisse. Ein bedeutender Vermeil Doppelpokal aus vergoldetem Silber erreichte ein stolzes Ergebnis von 25.600 Euro. Das Meisterstück slowakischer Goldschmiedekunst entstand Mitte des 17. Jahrhunderts in Schemnitz und wird dem Meister Jacob Kober zugeschrieben. Reges Interesse weckte ein großer Samowar aus St. Petersburg. Letztlich setzte sich ein amerikanischer Bieter gegen seine russische Konkurrenz durch und sicherte sich diese außergewöhnliche Arbeit von Carl Adolf Seipel für 35.840 Euro.
Schmuck & UhrenIn der Schmuck-Auktion waren insbesondere hochkarätige Diamanten in klassischen Designs, sowie signierte Schmuckstücke stark gefragt. Ein erlesenes, zeitloses Juwelencollier mit einem mittleren Brillanten von über 1,1 Karat und weiteren 93 Brillanten mit zusammen über 19 Karat fand für 51.200 Euro einen neuen Besitzer. Feinste Farb- und Reinheitsqualität zahlten sich auch bei einem losen Brillanten aus, der rund 1,46 Karat auf die Waage brachte und ein Ergebnis von 12.800 Euro erzielte. Ein zierlicher Ring mit einem 2,4-karätigen Diamanten im Emerald Cut in einer Gelbgold-Fassung spielte stolze 16.640 Euro ein.
Bei den Edelsteinen strahlten zwei seltene, unbehandelte Saphire aus Burma besonders: Ein Saphir-Diamant-Ring von über 7 Karat erzielte 8.320 Euro, während ein englischer Ring um 1930 mit ovalem Sternsaphir-Cabochon für 10.240 Euro den Besitzer wechselte. Ein Multicolour Armreif mit Farbsteinen in verschiedenen Schliffen des amerikanischen Designers Seaman Schepps lockte viele Interessenten in den Saal. Schepps Modelle sind heiß begehrt, so auch der farbenfrohe Armreif, der ein Ergebnis von 14.080 Euro erzielte. Eine seltene Erscheinung war der feine Karneol-Hund, der um 1930 mit zahlreichen Diamanten und zwei Smaragden in Russland gefertigt wurde. Er fand für 20.480 Euro ein neues „Herrchen“.
Das Highlight unter den Armband- und Taschenuhren bildeten die sechs Reverso-Herrenarmbanduhren von Jaeger LeCoultre aus einer nordrheinwestfälischen Privatsammlung. Weitestgehend ungetragen lockten diese außergewöhnlichen Uhren, besonderes das Modell Reverso Quantieme Perpétuel, die Liebhaber in den Saal und an die Telefone, so dass ein Gesamtergebnis von 62.720 Euro erzielt wurde. Einen großen Sprung machte die elegante Herren-Savonette von Glashütte Original. Die frühe Arbeit, auf 4.000 Euro geschätzt, erfuhr regen Zuspruch und landete schließlich bei einem Ergebnis von 14.720 Euro. Eine weitere Herren-Savonette in Gelbgold mit Diamantbesatz aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde für 12.800 Euro verkauft.
Highlights der Auktionen Schmuck und Uhren und Europäisches Kunstgewerbe am 13. und 15. Nov. 2014