Eine gewohnt sehr große Resonanz erlebte die Frühjahrsauktion mit mehr als 1000 Objekten aus den Bereichen Kunst, Antiquitäten, Schmuck, Uhren, Möbel, Silber-, Porzellan- und Sammlerobjekten. Unter den Highlights sind einmal mehr besonders Arbeiten Worpsweder Künstler zu erwähnen: Das kleine und für Otto Modersohn relativ romantisch anmutende Gemälde "An der Wümme" von 1917 erzielte bei einem Startpreis von 9.000 € 12.500 €. Neben einer frühen Ölstudie eines Birkenstamms aus der Zeit um 1894, das für 6.500 € zugschlagen wurde, kamen vier Kohlezeichnungen des Künstlers unter den Hammer (Zuschläge 1.200–2.000 €). Die wohl um 1905 entstandene Zeichnung eines weiblichen Aktes von Paula Modersohn-Becker erzielte 5.500 €. Das frühlingshafte Gemälde "Krokuswiese" von Fritz Overbeck wurde für 6.000 € von einem amerikanischen Sammler ersteigert. Das fröhliche Aquarell "Zirkus" von Franz Radziwill wechselte für 8.500 € den Besitzer.Unter dem besonders reichhaltigen Angebot an Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts ragte u.a. das 150 x 227 cm messende und damit zweitgrößte je auf einer Auktion von Andreas Achenbach angebotene Gemälde heraus. Das eindrucksvolle Werk "Anlandendes Schiff" war auf 15.000 € taxiert worden und erlöste schließlich 46.000 €. Hier hatte sich ein Telefonbieter gegen Bieter im Saal und im Internet durchsetzen können.Einen überraschend hohen Zuschlag erzielte das qualitätvolle, unsignierte Gemälde "Kosaken" eines anonymen Malers des frühen 20. Jh.: Mit 900 € aufgerufen wurde es bis auf 16.000 € gesteigert und einem Sammler aus Bayern zugeschlagen. Mit großer Spannung erwartet wurde der Aufruf des Gemäldes von Sergius Julius von Klever: Im Vorfeld der Auktion hatte sich bereits ein reges Interesse an dem Gemälde abgezeichnet. Der Hammer fiel schließlich bei 52.000 €, erfolgreich war ein Telefonbieter aus Russland.
Internationales Publikum lockten u.a. auch frühe Silberarbeiten: Ein Augsbuger Kiddush-Becher aus dem 17. Jahrhundert wurde für 1.300 € beispielsweise an einen israelischen Bieter zugeschlagen. Ein auf den ersten Blick unscheinbares Nagetier wurde zum Star unter den angebotenen Skulpturen & Plastiken: "Der Hamster" von August Gaul, mit 2.000 € angesetzt, erhielt nach einem dramatischen Bietgefecht den internationalen Rekordzuschlag von 13.000 €: Es ist das höchste Ergebnis für ein Eisengussplastik des Künstlers, das je bei einer Auktion erzielt wurde.
Auf großes Interesse stieß auch die frühe Meissener Figur nach einem Entwurf von Konrad Hentschel: Allein 10 Telefonbieter hatten sich für das "Kind auf Kissen" registrieren lassen. Die Porzellanfigur erzielte bei einem Aufrufpreis von 400 € schließlich 1.400 € und ziert nun eine deutsche Privatsammlung.
Die Abteilung Moderne & zeitgenössische Kunst lockte unter anderem mit Papierarbeiten von Ernst-Ludwig Kirchner (Lot 1870, Zuschlag 3.800 €), Fred Thieler (Zuschläge 1.900–3.200 €) und James Rizzi: Die ungewöhnlich große Arbeit des Amerikaners erzielte einen Zuschlag von 5.500 €. Das Blatt "Das halbgeöffnete Fenster" von Marc Chagall wurde für 9.000 € zugeschlagen. Die nächste Auktion wird im November 2016 stattfinden, Einlieferungen nehmen wir bereits entgegen.
Bolland & Marotz – Hanseatisches Auktionshau