Inauguration des wissenschaftlichen Komitees zum Tata Ronkholz EstateVan Ham Art Estate unter der Leitung von Dr. Renate Goldmann freut sich mitteilen zu können, dass für den Nachlass der Photographin Tata Ronkholz (1940 - 1997) ein wissenschaftliches Komitee, bestehend aus angesehenen Experten im Bereich Photographie, gegründet worden ist.
Die Künstlerin und ihr NachlassTata Ronkholz gehört zu den ersten Studenten der Becher-Klasse bzw. der Düsseldorfer Photoschule, wie auch Thomas Struth, Volker Döhne, Candida Höfer und Thomas Ruff. Geboren am 18. Dezember 1940 in Krefeld als Maria Juliane Roswitha Tölle, beginnt sie 1961 ihr Studium der Architektur und Innerarchitektur an der Werkkunstschule Krefeld. Seit 1966 ist sie als freischaffende Produktdesignerin tätig, u.a. für die Firma "habit", für die sie die Wohnlandschaft "Podien" entwirft. Erste Architekturphotographien entstehen 1975 auf Reisen in der Toskana und Belgien. 1977 beginnt Tata Ronkholz ihr Grundstudium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, ab 1978 in der Klasse für Photographie bei Bernd Becher. Bis 1985 entstehen Werkgruppen zu Trinkhallen, Industrietoren sowie in Kooperation mit Thomas Struth zum Rheinhafen in Düsseldorf. Von 1985 bis 1995 arbeitet sie in einer Photoagentur. Am 3. September 1997 verstirbt Tata Ronkholz in Hürth-Kendenich. Ihre Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen Die Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur in Köln, Fondazione MAST in Bologna, Museum Ludwig in Köln sowie in der Sammlung vom Stadtmuseum Düsseldorf.
Seit 2001 betreut Van Ham Kunstauktionen den Nachlass von Tata Ronkholz, welcher maßgeblich war für die Gründung der Abteilung Van Ham Art Estate in 2011. Der Nachlass umfasst neben Abzügen und Negativen ein Archiv mit Dokumenten, Korrespondenzen und privaten Photographien.
Das wissenschaftliche KomiteeDas Komitee zum Tata Ronkholz Estate setzt sich zusammen aus: Gabriele Conrath-Scholl, Leiterin von Die Photographische Sammlung / SK Stiftung Köln, Dr. Stefan Gronert, Kurator für Photographie und Medien am Sprengel Museum Hannover, und Barbara Hofmann-Johnson, Leiterin vom Museum für Photographie Braunschweig. In jährlichen Sitzungen wird es den akademischen Diskurs zu Tata Ronkholz, die Inventarisierung und Erfassung des Bestandes sowie die Veröffentlichung eines Werkverzeichnisses beratend begleiten.
Gabriele Conrath-Scholl ist seit 2007 die Leiterin der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur und seit 2016 im Vorstand der DGPH (Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V.). Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war von 1996 bis 2007 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur tätig. Sie verantwortet zahlreiche Ausstellungen und Veröffentlichungen zu August Sander, Bernd und Hilla Becher, Boris Becker, Joachim Brohm, Jim Dine, Judith Joy Ross und Wilhelm Schürmann.
Stefan Gronert ist promovierter Kunsthistoriker und seit Mai 2016 Kurator für Photographie und Medienkunst am Sprengel Museum Hannover. Zuvor war er langjähriger Kurator für Gegenwartskunst am Kunstmuseum Bonn. Er hat zahlreiche Publikationen zur Kunst der Neuzeit, besonders zur Kunst der Moderne und Gegenwart verfasst, z.B. Monografien über Gerhard Richter, Sigmar Polke, Jeff Wall, die Düsseldorfer Photoschule und Alexej Jawlensky. Er ist Fach-Redakteur des Online-Rezensionsjournals sehpunkte. Stefan Gronert hat Lehraufträge an den Universitäten Bonn, Köln, Osnabrück, den Hochschulen für bildendende Künste in Dresden und Braunschweig wahrgenommen. Darüber hinaus hat er mehr als fünfzig Ausstellungen in europäischen und nordamerikanischen Kunstmuseen kuratiert und zahlreiche Vorträge gehalten.
Barbara Hofmann-Johnson studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Theater- Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität zu Köln. Seit Herbst 2016 leitet sie als Direktorin das Museum für Photographie in Braunschweig. Von 2003 bis 2016 kuratierte sie zahlreiche Projekte und war freie Mitarbeiterin der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur - August Sander Archiv in Köln. 2018 kuratierte die Ausstellung "Bernd, Hilla and the Others - Photography from Düsseldorf" im Huis Marseille, Museum for Photography in Amsterdam. Darüber hinaus übte sie Lehraufträge zur kuratorischen Praxis im Bereich Photographie an der Folkwang Universität der Künste in Essen (2012-2016), der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (2017-2018) und der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf (2018) aus und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Photographie des 20. und 21. Jahrhunderts.