Schweizer Kunst, Impressionismus & Klassische Moderne, PostWar & Contemporary: 7. / 8. Dezember 2018SCHWEIZER, MODERNE & ZEITGENÖSSISCHE KUNST ERZIELT STARKE PREISE BEI KOLLERS DEZEMBER-AUKTIONEN – AUKTIONSWELTREKORDE FÜR FELIX VALLOTTON, GUILLERMO WIEDEMANN UND ANDY WARHOL
21’000 … 22’000 … 23’000 … Die vom Versteigerer Cyril Koller ausgerufenen Gebote regten Bieter im überfüllten Auktionssaal an, ihre Kataloge zu überprüfen. Das erste Los von Kollers Auktion Grafik & Multiples vom 8. Dezember war nur auf CHF 1'500 bis 2’500 geschätzt, doch die Gebote lagen schon im fünfstelligen Bereich. Trotz seiner geringen Grösse wurde die von Felix Vallotton ausgeführte Folge von zehn kleinen Holzschnitten, Les Petites Baigneuses benannt, zu einem wahren „must have“ für mehrere Sammler. 45’000 … 46’000 … 47’000 … ging es in Tausender-Schritten zügig aufwärts. Am Ende führten zwei Sammler ein heftiges Bietgefecht, durch das es die Grafikfolge bis zu einem neuen Auktionsweltrekord für jeglichen Drucksatz dieses Künstlers schaffte: Beim finalen Hammerschlag standen CHF 168’000 zu Buche!
Die Auktionen Schweizer, Moderner & Zeitgenössischer Kunst vom 7. und 8. Dezember bei Koller wiesen einen starken Bieterwettkampf in allen Kategorien der bildenden Künste auf – mit Preisen, die die Schätzungen im Allgemeinen deutlich übertrafen. Die Auktion Schweizer Kunst offerierte zwei meisterliche Sonnenuntergänge, gemalt von Adolf Dietrich und Felix Vallotton; beide Gemälde wurden an Schweizer Privatsammlungen vermittelt. Das Dietrich-Gemälde Abendstimmung am Untersee, 1926, konnte bei einem Zuschlag bei CHF 480'000 seine Schätzung mehr als verdoppeln. Vallottons Coucher de soleil jaune et vert von 1911, taxiert auf CHF 700’000, erzielte einen Preis von CHF 883’000. Der farbenfrohe Blick auf das Val Bregaglia von Giovanni Giacometti verdoppelte seine mittlere Schätzung und konnte für CHF 312’000 veräussert werden.
Während der Kunstauktion Impressionismus & Moderne waren Werke deutscher Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders begehrt. Die Offerte wurde angeführt von einem auffallenden Doppelporträt Emil Noldes. Das Doppelbild (Sie seltsames Licht), 1918, wechselte für CHF 1 Million den Besitzer. Eine Landschaft von Otto Dix aus den Dreissigerjahren, Wintertag in Randegg betitelt, wurde für CHF 174’000 verkauft und auch Werke von Christian Schaad und Paul Klee fanden neue Besitzer. Mit einem Zuschlag bei CHF 77’000 markierte Koller einen neuen Auktionsrekord für ein Gemälde des deutsch-kolumbianischen Künstlers Guillermo Wiedemann, Nocturno, entstanden 1947.
Die Auktion Postwar & Contemporary wurde dominiert von einem unbetitelten Werk des Franzosen Pierre Soulages aus dem Jahr 1973, in tiefen kräftigen Schwarz- und Blautönen gearbeitet, das auf mehr als das Vierfache seiner Schätzung stieg und für CHF 324’000 veräussert wurde. Ein mehrfarbiger, mit Diamantstaub versehener Siebdruck von Andy Warhol aus dem Jahr 1981 zeigt eine Darstellung von Micky Mouse und gelangte für CHF 168’000 in neue Hände, ein Weltrekord für diese Grafik.