Zu Gast bei KINO DER KUNST: Shirin Neshat, Jacobus Vrel und Abdullah MiniawyMit der Münchenpremiere von Shirin Neshats jüngstem Kinofilm „Land of Dreams“ in den City-Kinos sowie der zeitgleichen Projektion von Christopher Nolans bahnbrechendem "Inception" im Theatiner Filmkunst erlebt das in Zusammenarbeit mit der Alten Pinakothek, der Pinakothek der Moderne und dem Haus der Kunst erstellte Spezialprogramm 2021 von KINO DER KUNST am Abend des 28. November einen spektakulären Höhepunkt.Nolans mit vier Oscars ausgezeichneter Science-Fiction-Film "Inception", sachkundig vorgestellt durch das Münchner Künstlerduo M+M, beendet eine Filmserie zu Ehren von Jakobus Vrel, einem rätselhaften Meister des "Goldenen Zeitalters" der holländischen Malerei. Anlässlich der Ausstellung eines seiner Straßenbilder in der Alten Pinakothek, erworben mit Mitteln der Ernst von Siemens Stiftung, und dem Erscheinen der ersten großen Publikation zu Vrel, zeigt "Inception" mit auf der großen Leinwand um so aufregenderen Bildern, wie der Einsatz von perspektivisch verschobenen Stadtlandschaften, ähnlich wie Vrel sie als erster in seinen Straßenbildern benutzte, unsere Rezeption von urbaner Wirklichkeit zu verfremden vermag.
Auch Shirin Neshats "Land of Dreams" spielt in einer nahen Zukunft. Die Präsentation des in diesem Jahr auf den Filmfestspielen von Venedig uraufgeführten Spielfilms illustriert das zentrale Anliegen von KINO DER KUNST, den Schulterschluss der Gegenwartskunst mit dem Kino. In Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der HFF München, dem Bayerischen Rundfunk und Bon Voyage Films ergänzt sie die Ausstellung „Shirin Neshat. Living In One Land, Dreaming In Another“, die ab dem 26. November in der Pinakothek der Moderne zu sehen ist.Gezeigt wird dort u.a. eine Zwei-Kanal-Videoarbeit Neshats, die eindrücklich unterstreicht, wie die gleichnamigen Filme „Land of Dreams“ einen wichtigen Kurswechsel im Oeuvre der im Iran geborenen und seit langem in New York lebenden Künstlerin markiert. Zum ersten Mal untersucht Neshat nicht die zivilisatorische Kluft zwischen Orient und Okzident, sondern wagt den Blick einer Immigrantin auf ihre neue Heimat, die Vereinigten Staaten. Es ist ein persönlicher, aber auch politischer Blick, im Spielfilm eine immer wieder ins Surreale abdriftende Satire über den angeblich liberalen amerikanischen Überwachungsstaat. Shirin Neshat und ihr Koregisseur Shoja Azari, beide regelmäßige Teilnehmer von KINO DER KUNST und auch am 28.11. beide anwesend, schrieben das Drehbuch zusammen mit dem 2021 verstorbenen legendären Jean-Claude Carrière, der u.a. mit Louis Malle, Milos Forman, Luis Bunuel oder Volker Schlöndorff arbeitete.
Als weiteren Höhepunkt zeigt KINO DER KUNST eine Woche später noch einmal den Gewinner seiner letztjährigen Edition "Tlamess" von Ala Eddine Slim. In Anwesenheit von Hauptdarsteller Abdullah Miniawy und in Kooperation mit dem Haus der Kunst, das den ägyptischen Musiker und Schauspieler zu mehreren Konzerten nach München lädt, erzählt "Tlamess" in eindrücklichen Bildern die Geschichte eines desertierten Soldaten der tunesischen Anti-Terror-Einheit, der seit Jahren in der Wildnis überlebt. Und dort eines Tages auf eine elegante Frau trifft, die sich verirrt hat. Wie ein gieriger Oger verschleppt der Einsiedler die Frau als Beute in seinen Bau...
Sonntag, 28. November, 20 Uhr, City-Kinos"Land of Dreams" von Shirin Neshat und Shoja Azari (2021, 113', engl OF)mit Sheila Vand, Matt Dillon, William Moseley, Isabella RosselliniShirin Neshat und Shoja Azari sind anwesend.Eintritt: 12 Euro
Sonntag, 28. November, 20 Uhr 30, Theatiner Filmkunst"Inception" von Christopher Nolan (2010, 148', engl. OF)mit Leonardo di Caprio, Tom Hardy, Elliot Page, Marion CotillardEinführung: Künstlerduo M+MEintritt: 9,50 Euro
Sonntag, 5. Dezember, 11 Uhr, Theatiner Filmkunst"Tlamess" von Ala Eddine Slim (2019, 120', engl.UT)mit Abdullah Miniawy, Souhir Ben Amara, Khaled Ben AissaEintritt frei
Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Regelungen.Tickets im Vorverkauf im Online-Ticketshop der jeweiligen Kinos.
Weitere Informationen und den Programm-Flyer zum Download finden Sie hier:kinoderkunst.de/de/zwischenspiel-2021-22/