Fine ArtFür die größte Überraschung in der „Fine Art“-Auktion sorgte das Bildnis „Johannes der Täufer als Knabe mit dem Lamm“ eines Flämischen Meisters des frühen 17. Jahrhunderts. Die internationale Kennerschaft hob das Gemälde, hinter dem ein namhafter Maler oder Malerin vermutet wird, auf stolze € 264.000. Erfolgreicher Bieter war die The Phoebus Foundation – eine bekannte Kunststiftung mit Sitz in Antwerpen.
Weitere Highlights stachen unter den Alten Meistern hervor, so auch die Altartafel der „Thronenden Madonna“ aus der zweiten Hälfe des 14. Jahrhunderts von Simone Di Filippo, genannt „Dei Crocifissi“. Die feine Gold- und Temperamalerei wechselt für € 59.000 den Besitzer. Auch das meisterhafte Trompe-l’oeuil einer liturgischen Handschrift begeisterte das internationale Publikum. Die Arbeit, die der Alpenländischen Schule des frühen 17. Jahrhunderts zugeordnet wird, konnte ihren Schätzpreis mehr als verachtfachen und erreichte ein Ergebnis von € 83.000. Es gehört zu den Gemälden, bei denen die Autorenschaft nachranging und stattdessen das spannende Motiv und die herausragende Ausführung ausschlaggebend ist.
Die bemerkenswerte Tafel von Hans Burgkmair dem Älteren mit Christus am Kreuz und Maria sowie dem Hl. Johannes Evangelist gelangt nach einem andauernden Bietgefecht für € 53.000 an eine Augsburger Privatsammlung. Die Tafel war einst Teil des äußeren Flügels des Allerheiligenretabels, das Burgkmaier 1507 für das Frauenkloster St. Katharina in Augsburg malte, und das heute am selben Platz in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen aufbewahrt wird.
Noch im vergangenen Dezember ist das Bildnis der Maria Antonia Walpurgis Symphorosa von Bayern, Kurprinzessin von Sachsen von Anton Raphael Mengs und Werkstatt bei einer Online-Auktion von Sotheby’s 35.000 Euro durchgefallen. Nun entschied sich der Besitzer für die Live-Auktion bei Van Ham – mit Erfolg: Das Ergebnis von € 74.000 unterstreicht die Bedeutung einer Präsenz-Auktion mit gedrucktem Katalog und persönlicher Beratung für hochkarätige Werke.
Wie bedeutend eine renommierte Provenienz ist, zeigte sich erneut bei beim Verkauf der rund 20 Gemälde aus der Privatsammlung von Dirk und Ursula Budde aus Kerken. Alle angebotenen Gemälde der Sammlung, deren Schwerpunkt auf der Düsseldorfer Malerschule liegt, fanden einen neuen Besitzer. Insbesondere Johann Wilhelm Preyers „Stillleben mit Mandeln, Austern, Trauben und einer Sektflöte“ erreichte ein außergewöhnliches Ergebnis von € 125.000 – es ist der höchste Preis seit 15 Jahren, der für Preyer auf einer Auktion gezahlt wurde. Auch für seine Tochter Emilie Preyer fiel der Hammer meist weit über der Taxe. Den Höhepunkt erreichte ihr „Stillleben mit Trauen, Pfirsich, Pflaumen und einer Champagnerflöte“, das mit dem Zuschlag in Höhe von € 60.000 den internationalen Auktionsrekord für diese Künstlerin erreichte (Ergebnis: € 79.000). Es war Van Ham eine besondere Ehre diese außergewöhnliche Sammlung, die hier in wesentlichen Teilen aufgebaut wurde, nun angeboten haben zu dürfen. Dieses Vertrauen sowie der grandiose Erfolg verdeutlichen die Stärke von Van Ham im Bereich des 19. Jahrhunderts und insbesondere der Düsseldorfer Malerschule.
Auch mit dem Ergebnis in Höhe von € 145.000 für Eugen Brachts „Sautrifft“ wurde eine bedeutende Marke gesetzt – es ist einer der wenigen sechsstelligen Zuschläge für den deutschen Landschaftsmaler, in dessen Œuvre auch impressionistische Einflüsse spürbar sind. Besonders bekannt ist Leo Putz für seine impressionistischen, intimen Aktdarstellungen, wie in seinem Gemälde „Am Fenster“ von 1920, die sein Modell Lisl in Gedanken versunken im Atelier des Künstlers zeigt. Einem Sammler aus Bayern war dieses exzeptionelle Werk stolze € 125.000 wert.
Decorative ArtDie ausgewählten Stücke der Innenausstattung aus dem Privatmuseum des Aachener Kunstsammlers und Kunsthändlers Hubert Lüttgens war sowohl im Auktionskatalog als auch in der Vorbesichtigung ein Augenschmaus. Dies entging auch den internationalen Interessenten nicht: In die Niederlande gehen die vier italienischen Marmorbüsten als Allegorien der Jahreszeiten, welche für € 51.000 verkauft wurden, während der aufwendig gestaltete Spiegelrahmen in der Art des Johann Michael Hoppenhaupt für € 6.000 in Deutschland bleibt.
Eine spannende Entdeckung in einer Privatsammlung stellte die große und seltene Jardiniere mit Triton und Najade dar. Die im Jahre 1898 von Emanuel Schmutzler für KPM entworfene Arbeit wechselt für € 9.000 nach Frankreich.
Ein seltenes, englisches Säulenfragment mit acht Häuptern weckte reges Interesse. Das kuriose Stück des 14./15. Jahrhunderts stammt aus der Sammlung von Prof. Thomas Olbricht und war dem neuen Besitzer aus Großbritannien stolze 26.000 Euro wert.
Fine JewelsDass Diamanten als sichere Geldanlage gelten, war in der Auktion Fine Jewels deutlich spürbar. Die beiden höchsten Zuschläge gingen an zwei Diamant-Ringe: Für insgesamt € 125.000 wechselte ein solitärer Neun-Karäter in Top-Qualität den Besitzer, während ein zeitlos schöner Diamant-Ring aus dem renommierten Münchner Hause Fochtmann für € 92.000 versteigert wurde.
Historischer Schmuck feiert dank beliebter Serien wie „The Crown“ oder Blockbustern wie dem Lady Di Biopic „Spencer“ sein Comeback in der Modewelt. So weckte auch ein historisches Diamant-Collier mit rund 426 Diamanten, das für € 34.000 verkauft wurde, große Begehrlichkeiten unter den konkurrierenden Bietern.
Aus einer privaten Sammlung stammen ausgewählte Stücke der Firma Meister aus Zürich. Die modernen Designs in Kombination mit herausragenden Steinen zeichnen die Kreationen von Meister aus. Insbesondere ein Diamant-Armband aus Gelbgold mit 377 Brillanten von zusammen etwa 22,6 Karat demonstriert die hohe Qualität des renommierten Schweizer Juweliers (Taxe: € 14.000 – 18.000).
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