Im Zuge der Wiederaufstellung der Statue ist eine – nach alten Vorlagen hergestellte – Abdeckung des Postaments hinzugekommen. Auf Fotografien aus der Zeit um 1928 ist zu erkennen, dass der Sockel ursprünglich einen ca. 20 Zentimeter hohen, profilierten Abschluss und eine etwas hervorkragende Abschlussplatte besaß. Seit 1945 ist dieser originale Aufbau verloren. Der Restaurator Robert Freund (SPSG) rekonstruierte ihn, die Ausführung in Carrara-Marmor übernahm die Dresdner Firma Schubert Naturstein.

AnmutigIn dem 1854 posthum erschienenen Buch „Die königlichen Schlösser und Gärten zu Potsdam“ des Malers, Schriftstellers und Erfinders August Kopisch (1799-1853) wird das Bildwerk erstmals im Marlygarten „auf dem Blumenhügel, welchen die Königin sinnvoll mit einer marmornen schönen Frühlingsgöttin schmückte“, erwähnt. So geht die Aufstellung an diesem Ort vermutlich auf den Wunsch von Königin Elisabeth von Preußen (1801-1873) zurück – und die Skulptur wurde als Darstellung des Frühlings angesehen. Der vielbeschäftigte Albert Wolff, Schüler und Mitarbeiter von Christian Daniel Rauch (1777-1857), schuf die anmutige Mädchendarstellung wahrscheinlich zwischen 1845 und 1850. Als Inspiration diente ihm möglicherweise die weitaus sinnlichere, 1840 für den Zarewitsch und späteren Zaren Alexander II. von Russland (1818-1881) entstandene Flora-Statue des in Rom tätigen Bildhauers Pietro Tenerani (1789-1869), die sich wahrscheinlich auf ein antikes Bildwerk mit der Darstellung des „Frühlings“ (Primavera) in den Uffizien bezieht. Die Potsdamer „Flora“ kann nun höchstselbst den Frühling auf ihrem Hügel im Marlygarten begrüßen!