Internationale Bietgefechte Ein internationales Publikum beteiligte sich bei Frühjahrsauktion der Alten Kunst. Englische, russische und italienische Kunstfreunde sicherten sich die Auktionshighlights, wie Eugen von Blaas‘ romantische Szene eines venezianischen Liebespaares, das sich ein englischer Händler für 172.500 Euro sicherte.Gemälde Alter MeisterZu Recht ziert das Sebastiano Ricci zugeschriebene Gemälde „Jakob ringt mit dem Engel“ den Katalog der Frühjahrsauktion „Alte Kunst“. Nicht nur die Experten wussten diese gelungene Komposition mit ihren lebhaften Farben des bedeutendsten venezianischen Malers des
18. Jahrhunderts zu würdigen, auch die Bieter zeigten ihre Wertschätzung mittels zahlreicher Gebote. Ein italienischer Landsmann konnte sich schließlich gegen ein internationales Publikum mit 53.500 Euro durchsetzen.
Dass Carl Barromäus Andreas Ruthart zu den besten Tiermalern des 17. Jahrhunderts gehört, demonstriert sein exotisches „Jagdstück mit Leoparden“ deutlich. Schon seinerzeit begehrten Fürstenhäuser bis hin zu Cosimo III de Medici Rutharts Werke und noch heute überbieten sich die Liebhaber seiner Kunst. Erfolgreich diesmal war ein russischer Sammler, der mit 70.500 Euro die Konkurrenz hinter sich ließ. Nicht nach Russland sondern nach England geht Louis Caravaques (Schule) Porträt eines russischen Fürsten als Knabe, das mit einem Ergebnis von 64.000 Euro die Erwartungen weit überstieg.
Gemälde 19. JahrhundertDie unbeschwerte Szene des „Venezianischen Liebespaares“ des Deutsch-Italieners Eugen von Blaas vermittelt das venezianische Lebensgefühl, das man mit dieser Stadt bis heute verbindet. Dieses Gefühl, sowie die technische Präzision und stilistische Sicherheit in der Ausführung des Gemäldes, waren einem englischen Händler 172.500 Euro wert.
Ganz der deutschen Romantik verpflichtet ist der Dresdner Maler Carl Gustav Carus in seinem Werk „Vollmond bei Pillnitz“. Das ausdrucksstarke Werk erzielte ein Ergebnis von 70.400 Euro. Es bleibt, ebenso wie Carus‘ stimmungsvolle „Abenddämmerung bei Schloss Moritzburg“, die für 35.500 Euro den Besitzer wechselte, in Deutschland.
Regelmäßig erzielt Van Ham für Werke der Düsseldorfer Künstlerfamilie Preyer herausragende Ergebnisse. So auch für das minutiös ausgeführte „Stillleben mit Trauben und Pfirsichen“ von Emilie Preyer. Für 40.500 Euro geht es an einen englischen Bieter, der sich nun an der feinen Malerei erfreuen kann.
Kaufstark zeigten sich in diesem Frühjahr erneut die Russen. Vor allem bei Motiven aus der Heimat schlugen sie zu, wie beispielsweise Vasilij Maximovic Maximovs russischen Bauernmädchen, das ein erfreuliches Ergebnis von 25.500 Euro erzielte. Ebenfalls in eine russische Sammlung geht Franz Roubauds „Kaukasischer Reiter“ mit einem Ergebnis in Höhe von 32.000 Euro. Nachdem das Werkverzeichnis zu Roubaud 2013 bei Van Ham Art Publications erschien, wird dieses bislang unbekannte Gemälde nun dem digitalen Addendum des Werkverzeichnisses hinzugefügt.
Noch im Vorfeld der Auktion konnte Van Ham die Besitzverhältnisse zu Benjamin Vautiers Gemälde „Spaziergang im Walde“ klären, dessen Ergebnis bei 20.000 Euro liegt. Es stammt ursprünglich aus dem Besitz der Deutsch-Amerikanerin Emma Budge, deren Kunstsammlung einer der bekanntesten und weitreichendsten Fälle von Kulturgutverlusten in Deutschland ist. Der Einlieferer und die Erbengemeinschaft Emma Budges haben sich hinsichtlich eventuell bestehender Restitutionsansprüche geeinigt. Seitens der Erbengemeinschaft werden keinerlei Ansprüche hinsichtlich des Werkes geltend gemacht.