Der Erste Weltkrieg (1914–1918), auch als "Großer Krieg" bezeichnet, war ein globaler Konflikt, der Europa, Teile Asiens, Afrikas und den Nahen Osten verwüstete. Er wurde durch das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo ausgelöst. Die Kriegshandlungen wurden zwischen den Alliierten (u.a. Frankreich, Großbritannien, Russland) und den Mittelmächten (Deutschland, Österreich-Ungarn, Osmanisches Reich) geführt.
Die Einführung neuer Waffen, wie Maschinengewehre, Tanks, Giftgas und Flugzeuge, machte den Krieg besonders verheerend. Schützengräben prägten die Westfront, wo sich die Kämpfe zwischen Deutschland und Frankreich in einem erbitterten Stellungskrieg festsetzten. Millionen von Soldaten und Zivilisten starben, und die Wirtschaft vieler Nationen wurde massiv zerstört.
Der Krieg endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918, gefolgt vom Vertrag von Versailles 1919, der Deutschland harte Bedingungen auferlegte. Diese Vereinbarungen hinterließen viele ungelöste Spannungen und legten den Grundstein für den Zweiten Weltkrieg.
Künstler und Schriftsteller reagierten intensiv auf den Krieg. Der Expressionismus in der Kunst und Literatur reflektierte die Schrecken des Krieges. Werke wie Erich Maria Remarques Roman "Im Westen nichts Neues" schilderten die sinnlose Brutalität des Krieges. Künstler wie Otto Dix und George Grosz stellten in ihren Gemälden und Grafiken die Zerstörung, das Leid und die Traumata der Soldaten dar.
Die kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Folgen des Ersten Weltkriegs waren tiefgreifend. Die Auflösung der Monarchien in Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland und dem Osmanischen Reich führte zu politischem Chaos und dem Aufstieg totalitärer Regime. Frauen spielten während des Krieges eine zentrale Rolle in der Industrie und Gesellschaft, was langfristig zur Frauenbewegung beitrug.
Musikalisch entstanden Werke wie Benjamin Brittens "War Requiem", die das Leiden und die Verluste des Krieges thematisierten. Diese Zeit inspirierte zudem Werke in der Bildenden Kunst, wobei Künstler wie Paul Nash die Verwüstung der Landschaft und die seelischen Folgen des Krieges festhielten.
Insgesamt veränderte der Erste Weltkrieg die geopolitische Struktur der Welt und führte zu bedeutenden Veränderungen in Kunst, Literatur und Gesellschaft. Der Krieg wird oft als Katalysator für das 20. Jahrhundert betrachtet, da er zu weitreichenden politischen, sozialen und kulturellen Umbrüchen führte.
Ein bekanntes Zitat über den Ersten Weltkrieg stammt von Erich Maria Remarque, dem Autor von „Im Westen nichts Neues“:
„Dieser Krieg ist nicht der von 1914. Er ist der Krieg von Millionen. Er ist die Vernichtung einer Generation.“
Dieses Zitat beschreibt die Zerstörung und das Leid, das der Erste Weltkrieg für die gesamte junge Generation bedeutete, und reflektiert die Sinnlosigkeit des Krieges und die tiefgreifenden physischen und seelischen Wunden, die er hinterließ.