Am 22. Oktober 2025 ab 17:30 Uhr widmet das Auktionshaus im Kinsky einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts eine besondere Versteigerung: Die Sammlung von Michael Mayr (1796–1870), einem der bedeutendsten Theatermaler Wiens, gelangt erstmals in dieser Form auf den Kunstmarkt. „Ein Meister der Theatermalerei des 19. Jahrhunderts“ – so wird er zu Recht gewürdigt.
Geboren 1796 in Wien, prägte Michael Mayr über Jahrzehnte hinweg das Bühnenbild an den großen Häusern seiner Zeit. Besonders bekannt wurde er durch seine Arbeit am „Theater in der Leopoldstadt“ (1831–1846), wo er unter anderem für Ferdinand Raimund tätig war und Feste von Johann Strauss Vater mitgestaltete. Auch das kaiserliche Hoftheater, sowie Bühnen in Eisenstadt, Olmütz und Wiener Neustadt, trugen seine unverwechselbare Handschrift. Seine Bühnenbilder verbanden technisches Können mit ästhetischer Finesse und definierten damit eine ganze Epoche der Theaterkunst.
Doch Mayr war nicht nur Künstler, sondern auch Sammler mit einem ausgeprägten Gespür für Qualität und Geschichte. „Zeit seines Lebens sammelte Mayr Zeichnungen, Bühnenentwürfe, Musikalien, Aquarelle und Druckgrafiken.“ Besonders hervorzuheben sind dabei die Blätter seiner Kollegen und Vorgänger, die teils bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Eine Sammlung entstand, die nicht nur persönliche Leidenschaft offenbart, sondern als kunst- und theaterhistorisches Dokument von unschätzbarem Wert gilt.
„Vom Künstler zum Sammler – eine einzigartige Sammlung entsteht.“
Die Geschichte dieser Sammlung ist ebenso bewegt wie vielschichtig. Nach Mayrs Tod wurde sie innerhalb der Familie Fajt weitergegeben. Im 20. Jahrhundert brachte der aus Ödenburg stammende Cellist und Sammler Hans Scholz zahlreiche Blätter in die renommierte Morgan Library & Museum in New York. Andere Teile verblieben in Österreich und wurden durch den Restaurator Fritz Weninger bewahrt – eine stille Rettung von unschätzbarem Wert.
Heute, mehr als 150 Jahre nach dem Tod Michael Mayrs, gelangt ein bedeutender Teil dieser Sammlung zur Auktion: „Die rund 350 Blätter, darunter Architekturskizzen, Dekorationsstudien und Bühnenentwürfe, geben einzigartige Einblicke in die Kunstfertigkeit und Bühnengestaltung des 18. und 19. Jahrhunderts.“
Neben Michael Mayrs eigenen Werken finden sich Arbeiten großer und heute nahezu vergessener Bühnenkünstler wie Giuseppe Galli Bibiena, Bernardo Bellotto, Antonio de Pian, Josef Platzer und Matthias Josef Gail – eine Wiederentdeckung szenischer Meisterschaft.
„Die Sammlung Michael Mayr wurde bereits 1984 durch das Niederösterreichische Landesmuseum in einer großen Ausstellung gewürdigt.“ Nun bietet sich Sammlerinnen und Sammlern eine seltene Gelegenheit, Werke zu erwerben, die ein Stück Theatergeschichte atmen – einzigartig, authentisch, berührend.
Besichtigung ab dem 15. Oktober, Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 17 Uhr.
Eine Auktion, die nicht nur den Blick auf die Vergangenheit öffnet – sondern sie lebendig macht.
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