Reiche Herbst-Palette im Dorotheum – Alte Meister, Biedermeier und Antiquitäten vom 21. bis 23. Oktober 2025
Das Dorotheum Wien lädt vom 21. bis 23. Oktober 2025 zu einer klassischen Auktionswoche, die mit einer opulenten Auswahl an Gemälden Alter Meister, Werken des 19. Jahrhunderts sowie hochkarätigen Antiquitäten aufwartet. Die herbstliche Palette ist reich gefüllt: von symbolträchtigen Stillleben über dramatische Historienbilder bis hin zu glanzvollen Biedermeier-Gemälden und exquisiten Möbelstücken. Jede Kategorie erzählt von Kunst, Macht und Geschichte.
Höhepunkt der Auktion Alte Meister am 23. Oktober 2025 ist das Porträt eines jungen Aristokraten von Francisco de Goya y Lucientes. „Das um 1783 entstandene Auftragsgemälde zeigt den jungen Herzog von Alba, einen mächtigen Adeligen.“ In diesem Frühwerk offenbart Goya bereits seine meisterhafte Kombination aus naturalistischer Beobachtung und psychologischem Realismus, mit der er das repräsentative Adelsporträt revolutionierte. „Durch die damals moderne Farbe des Seidensakkos, einer Mischung aus Braun und Violett, auch ‚flohfarben‘ genannt, betont er Sozialprestige und weltmännischen Geschmack des Dargestellten.“ Der Schätzwert liegt bei € 400.000 – 600.000.
Ein weiterer Höhepunkt stammt von Giovanni Paolo Panini, dessen Vedute der Isola Tiberina in Rom eine Hommage an Äskulap, den Gott der Heilkunst, darstellt. In Auftrag gegeben von Dr. Richard Mead, einem der führenden britischen Ärzte seiner Zeit, verbindet das Gemälde Mythos, Architektur und Medizin. „Das Gemälde vereinigt unterschiedliche Szenen in einem Bild, darunter eine Opfergabe an Äskulap, und repräsentiert das damals äußerst beliebte Genre des Capriccio.“ Geschätzt wird es mit € 300.000 – 400.000.
Ein leiserer, doch nicht weniger bedeutender Ton wird in den spanischen Stillleben angeschlagen. „Sie offenbaren mit ihrer gedämpften Farbigkeit, Zurückhaltung und Kontrolliertheit eine gewisse Strenge, deren Wurzeln in der Frömmigkeit der Gegenreformation liegen dürften.“ Von der spanischen Schule des 17. Jahrhunderts bis zu Juan de Espinosa (Stillleben mit Früchten, Vasen und Weingläsern, € 80.000 – 120.000) offenbart sich ein tiefes Verständnis für Komposition, Symbolik und Statusbewusstsein.
Einen Höhepunkt barocker Symbolsprache liefert Jan Brueghel II. mit dem detailreichen Stillleben „Tazza mit Blumenkranz, Schmuckkästchen, Taschenuhr und Blumen in einer Glasvase“ (€ 120.000 – 180.000). Die Uhr steht als Vanitas-Motiv, die Naturperlen und der Blumenkranz symbolisieren weibliche Tugend, die Glasvase wiederum verweist auf die Zerbrechlichkeit des Lebens. Auch ein dramatisches Nachtstück von Jan Brueghel I mit Aeneas und Anchises auf der Flucht aus dem brennenden Troja wird präsentiert (€ 120.000 – 180.000).
Nördliche Meister wie Jan Steen, Hans Bol und Jan van Goyen ergänzen das Bild einer Epoche voller Gegensätze zwischen Repräsentation und Religiosität.
Am 22. Oktober 2025 folgt die Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts, bei der ein restituiertes Meisterwerk von Ferdinand Georg Waldmüller im Zentrum steht. „Hansl’s erste Ausfahrt“, eine Genreszene von höchster Qualität, war einst im Besitz der jüdischen Unternehmerin Grete Klein, die 1938 aus Österreich fliehen musste. Das Werk wurde während der NS-Zeit versteckt und später von den Monuments Men geborgen. Geschätzt wird es auf € 400.000 – 600.000. Mit einzigartiger Komposition und Lichtregie verkörpert es das Biedermeier in vollendeter Form.
Weitere Werke stammen von Jaques Majorelle, Vittorio Matteo Corcos, Friedrich Gauermann, Alfred Zoff, Olga Wisinger-Florian, Tina Blau, Friedrich von Amerling, Józef von Brand und Juan Luna y Novicio – ein Panorama europäischer Malerei auf höchstem Niveau.
Den Auftakt macht am 21. Oktober 2025 die Auktion Antiquitäten, die mit Preziosen wie einer klassizistischen Kommode von Filippo Castelli (€ 50.000 – 70.000), einer marmorn geschnitzten „Susanna“ von Giovanni Battista Lamberti (€ 12.000 – 16.000) sowie einer Kaiserlichen Kratervase mit Blumenmalerei von Joseph Nigg aus dem Jahr 1825 (€ 80.000 – 120.000) beeindruckt.
Diese Classic Week im Dorotheum Wien ist ein Fest der Kunstgeschichte – vielstimmig, symbolreich und voller Geschichten, die neu entdeckt werden wollen.
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