„Von Schiele bis Albers“ – Eine eindrucksvolle Herbstauktion im Dorotheum Wien
Wien, November 2025 – Die „Contemporary Week“ im renommierten Dorotheum führt vom 18. November bis 3. Dezember moderne und zeitgenössische Kunst, Editionen, Juwelen sowie Armbanduhren zusammen. Die große Herbstauktion startet bereits am 18. November 2025 mit einer raffinierten Auswahl bedeutender Werke.
Die Moderne-Auktion beginnt mit Zeichnungen von Gustav Klimt oder einer Gouache von Egon Schiele und spannt sich bis zum Gemälde „Couple sur coq rouge“ von Marc Chagall aus den 1970er Jahren (Schätzwert € 300.000 – 400.000). Schieles „Kauernder Rückenakt“ aus 1917, aus seinem vorletzten Lebensjahr, markiert eine neue, intensive Schaffensphase: In dieser Zeit liege der Fokus „weniger auf der expressionistischen Zerrissenheit früherer Jahre als vielmehr auf dem Körper als formalem Phänomen“. Die museale Arbeit stammt einst aus der Sammlung Lederer, wurde restituiert und bewertet zwischen € 1,8 und 2,5 Millionen. Im Vergleich dazu steht die drei Jahre zuvor entstandene Bleistiftzeichnung einer „Frau auf Knien und Ellbogen“ (€ 180.000 – 250.000).
Auch die Werke von Giorgio de Chirico aus den 1930er Jahren finden Aufmerksamkeit: In „Sole e luna sulla spiaggia“ (Sonne und Mond am Strand) verbindet der Künstler antike Erinnerung und moderne Bildpoesie: Unter einem theatralisch wirkenden Himmel erheben sich antike Baufragmente, während Sonne, Mond und Sterne wie geheimnisvolle surrealistische Requisiten in der Weite einer Strandlandschaft erscheinen (€ 150.000 – 200.000). Das Bildnis zweier Pferde von de Chirico, ein wiederkehrendes Motiv des Künstlers, wird mit einem Schätzwert von € 600.000 – 800.000 gehandelt.
Ein besonderes Highlight stellt das Werk von Alfons Walde dar: Mit seinen Gemälden tief verschneiter Tiroler Winterlandschaften schrieb er Kunst- und Tourismusgeschichte. Die „Maukalm“ war ein Auftragswerk für seinen Freund Max Otto Faller mit der expliziten Bitte, dieses Motiv nur einmal zu malen – ein Versprechen, das Walde hielt (€ 260.000 – 380.000).
Die Liste der Angebote ist lang und imposant, darunter Werke von Edgar Degas, Pablo Picasso, Oskar Schlemmer, August Macke, Gabriele Münter, Carl Moll und Conrad Felixmüller. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst kommt von Josef Albers, dem subtilen Theoretiker der Farbe und ehemaligen Bauhaus-Lehrer, eine Studie aus der ikonischen Serie „Homage to the Square“ zum Aufruf (€ 240.000 – 340.000). Zusätzlich zeigt ein Schlüsselwerk von Zdeněk Sýkora („Linien Nr. 109“ 1993) neue Wege der Bildkomposition (€ 200.000 – 300.000). Ein Gemälde von Pierre Alechinsky aus 1973 reflektiert das ungebremste Denken der CoBrA-Gruppe (€ 90.000 – 140.000). Die Skulptur des führenden britischen Bildhauers Antony Gormley erscheint mit einem Schätzwert von € 280.000 – 380.000.
Aus Österreich dominieren neo-expressive Arbeiten von Martha Jungwirth, Arnulf Rainer, Hermann Nitsch, Wolfgang Hollegha und Erwin Wurm. Drei herausragende Großformate von Herbert Brandl mit atmosphärischen Farbräumen oszillieren zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit und werden jeweils zwischen € 50.000 und € 150.000 geschätzt. Werke von Andy Warhol, Jean Tinguely, Stephan Balkenhol, Imi Knoebel, Rudolf Stingel, Mikuláš Medek und Leoncillo Leonardi ziehen ebenfalls die internationale Aufmerksamkeit auf sich.
Die „Contemporary Week“ im Dorotheum setzt damit Maßstäbe für Herbstauktionen und zeigt eindrucksvoll die Bandbreite von moderner und zeitgenössischer Kunst.
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