Mongolei © Pascal Gertsch
Mongolei © Pascal Gertsch – Mit freundlicher Genehmigung von: rietberg / Museum Rietberg

Wann: 24.10.2025 - 22.02.2028

Die Mongolei – dieses Wort ruft Bilder wach von endlosen Steppen, grasenden Pferden und den Zelten einsamer Nomaden. Es erinnert an die sagenumwobenen Eroberungszüge der «wilden Horden» unter Dschingis Khan, an unbesiegbare Krieger und unendliche Weiten. Doch sind diese Vorstellungen mehr Mythos als Realität? Die neue Ausstellung „Mongolei – Eine Reise durch die Zeit“ im Museum Rietberg in Zürich lädt dazu ein, ein anderes, tieferes Bild dieses faszinierenden Landes zu entdecken – jenseits der Klischees.

2000 Jahre Kunst und Geschichte

Das Museum Rietberg präsentiert eine Schau, die auf bahnbrechenden archäologischen Forschungsergebnissen basiert und rund 200 Objekte vereint – viele davon werden erstmals ausserhalb der Mongolei gezeigt. Diese Werke und Artefakte eröffnen einen völlig neuen Blick auf die mongolische Geschichte. Im Mittelpunkt stehen die grossen urbanen Zentren, die zwischen dem 2. und 14. Jahrhundert entstanden und Zeugnisse einer erstaunlich frühen Urbanisierung sind.

„Grosse Stadtsiedlungen, errichtet zwischen dem 2. und 14. Jahrhundert, zeugen von einer frühen Urbanisierung und dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Herkunft“, heisst es in der Ausstellung. Kostbare Handelsgüter verweisen auf weitreichende Verbindungen, schriftliche Quellen belegen die zentrale Rolle der Mongolei im globalen Kulturaustausch. Und doch blieb die nomadische Lebensweise – das Herz mongolischer Identität – über Jahrhunderte hinweg bestimmend.

Megacity Ulaanbaatar – ein Land der Gegensätze

Der Rundgang beginnt in der Gegenwart – mit der pulsierenden Hauptstadt Ulaanbaatar. Umgeben von raumhohen Projektionen tauchen die Besucher in das heutige Leben der Mongolei ein, das spannungsvoll zwischen Urbanität und Tradition pendelt. „Mit der Megacity Ulaanbaatar beginnt die Reise durch die Zeit“, erläutert die Ausstellung.

Zeitgenössische Künstler wie Erdenebayar Monkhor, Baatarzorig Batjargal, Lkhagvadorj Enkhbat und Nomin Zezegmaa zeigen in eindrucksvollen Werken den Alltag der heutigen Mongolei. Ihre Arbeiten reflektieren das Leben in einer Gesellschaft, die zwischen Moderne und Nomadentum oszilliert – eine visuelle Brücke zwischen Stadt und Steppe.

Karakorum – das Herz des Mongolenreiches

Die Reise führt weiter zurück in die glanzvolle Zeit des 13. Jahrhunderts, als Dschingis Khan und seine Nachfolger ein Weltreich schufen, das sich von Korea bis Ungarn erstreckte. Karakorum, die Hauptstadt im Orchon-Tal, war das politische und kulturelle Zentrum dieser Macht. Hier zeigt die Ausstellung eindrucksvoll, wie Organisation, Verwaltung und ein komplexes Kommunikationssystem den Erfolg des Mongolenreiches begründeten.

Karabalgasun – das uigurische Erbe

Im selben Tal lag auch Karabalgasun, die Hauptstadt des Uiguren-Reiches im 8. Jahrhundert. Diese Stadt, deren archäologische Überreste sich über 40 Quadratkilometer erstreckten, war ein Schmelztiegel der Kulturen. „Ihre polyglotten Bewohner verbanden in ihrer Lebensweise auf einzigartige Weise Einflüsse aus China und Zentralasien, Vorderasien und dem Mittelmeer“, heisst es in den Erläuterungen. Und doch war das Bewusstsein für die eigene Kultur stets präsent.

Die Drachenstadt der Xiongnu – der Beginn einer Tradition

Das letzte Kapitel der Ausstellung führt zu den Xiongnu, die im 1. Jahrhundert in den Steppen Zentralasiens ein mächtiges Reich errichteten. Von ihnen stammen viele kulturelle Grundlagen, die bis in die Gegenwart fortwirken – die Verehrung des Pferdes, die Kunst des Kompositbogens und die militärische Organisation im Dezimalsystem.

„Mit ihnen begannen Traditionen, die für die späteren Entwicklungen in der Mongolei bestimmend wurden“, betont das Museum.

Ein faszinierender Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart

„Mongolei – Eine Reise durch die Zeit“ ist mehr als eine historische Ausstellung. Sie ist eine Einladung, den Blick zu weiten – über Vorurteile und Klischees hinaus. Das Museum Rietberg schafft einen eindrucksvollen Dialog zwischen antiken Artefakten und moderner Kunst, zwischen archäologischer Forschung und zeitgenössischer Erfahrung.

So wird die Mongolei neu erfahrbar: als Land der Gegensätze, der Begegnungen und der tiefen kulturellen Kontinuität – eine Reise durch zwei Jahrtausende Menschheitsgeschichte.

This text has been edited to present the content in a clear and easily understandable manner. Details about the editing process and our use of AI can be found here.

Tags: Dschingis Khan, Malerei, Zeitgenösische Kunst, Erdenebayar Monkhor, Baatarzorig Batjargal, Lkhagvadorj Enkhbat, Nomin Zezegmaa, Nomaden, Seidenstraße, Kulturgeschichte, Urbanisierung
Ulaanbaatar 2024, Foto: Bagimax
Ulaanbaatar 2024, Foto: Bagimax – Mit freundlicher Genehmigung von: rietberg / Wer: Museum Rietberg

Montag

geschlossen

Dienstag

10–17 Uhr

Mittwoch

10–20 Uhr

Donnerstag

10–17 Uhr

Freitag

10–17 Uhr

Samstag

10–17 Uhr

Sonntag

10–17 Uhr