Za Pultem (Behind the Counter) – eine Ausstellung, die vom 20. November 2025 bis 19. Februar 2026 in der Telegraph Gallery Olomouc gezeigt wird, bringt drei herausragende Positionen der zeitgenössischen Malerei zusammen: Adéla Janská, Paulina Olowska und Caroline Walker. Gemeinsam öffnen sie ein visuelles Kapitel, das in seiner Tiefe zwischen Erinnerung, Gesellschaft und weiblicher Präsenz oszilliert.
Die Ausstellung „Za Pultem (Behind the Counter)“ „traces diverse interpretations of femininity and the real and symbolic presence of women in the public sphere“. Durch den Blick auf die Geschichte – zwischen Sozialistischem Modernismus und der Ära der tschechoslowakischen „Normalization“ – werden alte Allegorien der Arbeit neu gelesen. „It revisits allegories of labour and asks whether this visual canon left room for female desire. How, then, might we read the socialist imaginary today?“
Über Generationen hinweg nutzen Janská, Olowska und Walker die Malerei als Medium, um die kulturelle Erinnerung des Modernismus zu entschlüsseln und neu zu formulieren. „Their works sift ‘recycled’ iconographies of the 1950s–1990s to reconsider women’s labour, intimacy, and visibility between public and private life.“
Inspiriert von der legendären Fernsehserie der 1980er-Jahre „Žena za pultem (Woman Behind the Counter)“, verwandelt die Ausstellung die figurative Malerei in eine szenografische Installation mit filmischen Elementen. „The exhibition sets figurative painting within a scenographic display and film installation that evoke shop interiors and domestic workspaces.“ Zwischen Industriedesign, Edelstahl-Strukturen, Maschinen und komponierten Raumbildern entsteht eine Atmosphäre, in der Kunst, Arbeit und Alltag verschmelzen.
„Industrial and stainless-steel elements, machines, and spatial mise-en-scène frame the works; a new video—presented amid scrap metal and staged compositions—introduces the project through the artists’ voices, exploring scale, memory, and post-socialist transformation through a feminist lens.“ So eröffnet sich ein Raum, der zwischen Nostalgie und Neudeutung pendelt – ein poetisches Nachdenken über die Transformation des Sozialismus, über Erinnerung und weibliche Sichtbarkeit in der Gegenwart.
„Za Pultem (Behind the Counter) reconsiders the socialist legacy’s echoes in contemporary visual culture while posing urgent questions about gender, labour, and visibility today.“ Die Ausstellung wird von einer Publikation begleitet, mit Texten von Yelena Yemchuk und Joanna Zielinska, herausgegeben von Krzysztof Gutfrański. Der Eintritt zur Eröffnung ist frei, der Besuch kostet 50 CZK, für Mitglieder des TLG CLB ist der Eintritt kostenlos.
Mit dieser Schau setzt die Telegraph Gallery Olomouc ein starkes Zeichen: eine Begegnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen kollektiver Erinnerung und persönlicher Wahrnehmung – eine Einladung, das Bild der Frau hinter dem Ladentisch neu zu sehen.
