Goya, Panini und Caravaggio-Schule begeistern bei Dorotheum-Auktion Alte Meister 2025
Wien, Oktober 2025 – Die Auktion Alte Meister am 23. Oktober im Dorotheum erwies sich als ein Ereignis von internationalem Rang. Den unbestrittenen Höhepunkt bildete das kürzlich wiederentdeckte Porträt des jungen Herzogs von Alba, gemalt von Francisco de Goya. Das eindrucksvolle Werk, das um 1783 entstanden ist, erzielte den beachtlichen Zuschlagspreis von 520.000 Euro.
Das Gemälde gilt als exemplarisches Beispiel für ein repräsentatives Adelsporträt des späten 18. Jahrhunderts. In ihm vereint Goya, wie Kenner betonen, auf herausragende Weise naturalistische Beobachtung mit psychologischem Realismus. Damit unterstreicht das Werk den Übergang des spanischen Meisters von höfischer Tradition zu individueller Ausdruckskraft.
Besonders stark schnitten auch italienische Gemälde ab. Zu den Highlights zählte eine Hommage an die Heilkunst von Giovanni Paolo Panini, ein Auftragswerk des berühmten britischen Arztes Dr. Richard Mead, das für 395.500 Euro an einen Telefonbieter ging. Das architektonisch komponierte Bild mit allegorischen Motiven demonstriert Paninis souveränen Umgang mit Raumwirkung und Detailgenauigkeit.
Auch Werke von Michele Marieschi und Luigi Querena stießen auf reges Interesse. Ihre venezianischen Veduten überzeugten durch malerische Qualität und historische Präzision – zwei Merkmale, die auf dem internationalen Markt zunehmend geschätzt werden.
Für besondere Spannung sorgte das Gemälde „Der ungläubige Thomas“, das aus dem Umkreis von Caravaggio stammt. Mit einem Ergebnis von 292.500 Euro übertraf es die Erwartungen deutlich. Laut dem renommierten Gutachter John Spike könnte das Bild „möglicherweise sogar unter Aufsicht Caravaggios angefertigt worden sein“ – eine Einschätzung, die den kunsthistorischen Stellenwert des Werkes nochmals unterstreicht.
Die Auktion Alte Meister im Dorotheum beweist einmal mehr, dass Wien ein zentraler Umschlagplatz für Werke der europäischen Malerei vom Barock bis zum Klassizismus bleibt. Die Kombination aus bedeutenden Neuentdeckungen, prominenten Zuschreibungen und internationaler Bieterbeteiligung sorgte für ein starkes Ergebnis und große mediale Aufmerksamkeit.
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